Ein Schild mit dem Apotheken-Logo
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Die Notdienste der Apotheken in Bayern werden 2025 neu geregelt.

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Apotheken in Bayern: Neuer Notdienst-Plan ab 2025

Apotheken in Bayern: Neuer Notdienst-Plan ab 2025

Ab Januar wird der Notdienst der Apotheken in Bayern neu organisiert. Mithilfe von künstlicher Intelligenz sollen die Dienste gerechter verteilt werden. Was sich für Kunden und Apotheker ändert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Weniger Nachtschichten dank künstlicher Intelligenz - das ist die Hoffnung vieler Apothekerinnen und Apotheker in Bayern. Die Notdienste nachts, am Wochenende und an Feiertagen werden ab sofort KI-gestützt - unter anderem auf Basis von Geodaten - neu verteilt. So kann eine flächendeckende Notversorgung gewährleistet werden, die auch die Apotheker schont, wie Bernhard Koczian, Bezirksvorsitzender des Bayerischen Apothekenverbands (BAV) für Schwaben, erklärt.

Teils längere Anfahrtswege für Kunden

Der neue Plan kann allerdings für manche Kunden längere Anfahrtswege zur Notapotheke bedeuten. Das hängt auch damit zusammen, dass es immer weniger Apotheken gibt. "Damit werden die Abstände zwischen den Apotheken, die Notdienst haben, immer größer", erläutert Koczian. Trotzdem verspricht die Landesapothekenkammer, dass mit dem neuen Plan 92 Prozent aller Menschen in Bayern eine Notdienst-Apotheke innerhalb von 20 Kilometern erreichen.

Apothekenhonorar seit Jahren nicht erhöht

Im ersten Halbjahr 2024 sind in Bayern 46 Apotheken geschlossen worden, mehr als in den Vorjahren. "Auch in Schwaben haben wir einen kontinuierlichen Rückgang an Apotheken, und zwar nicht nur auf dem Land, sondern auch in den Städten", sagt Koczian.

Das Apothekensterben hat verschiedene Ursachen. Die Altersstruktur der Apothekeninhaber wird immer älter und es gibt wie in vielen anderen Branchen einen Nachwuchsmangel. Einen Anteil daran habe auch die Vergütung, sagt Koczian. Hier sieht der Verbandsvorsitzende die Politik in der Pflicht: "Wir bekommen für unsere Grundversorgung von der Politik eine Leistung. Diese ist aber seit etwa 13 Jahren nicht mehr angepasst worden, aber die Kosten steigen jährlich."

Entlastung durch neuen Not-Plan

Persönlich profitiert Koczian, der in Augsburg zwei Apotheken betreibt, vom neuen Not-Plan. Bisher galt in der Stadt Augsburg ein 24-Tage-Rhythmus, der wurde jetzt etwas entschlackt. Für Koczian heißt das: drei Notdienste weniger im Jahr. Damit ist der Apotheker nicht der Einzige. Nach Informationen der Pharmazeutischen Zeitung müssen die Apotheken in Bayern nach dem neuen Plan voraussichtlich ein Drittel weniger Notdienste ableisten. Damit wird auch die ungleiche Verteilung an Notdiensten zwischen Stadt und Land gerechter verteilt.

Die nächste Notapotheke online finden

In dringenden Notfällen nachts, am Wochenende oder an Feiertagen finden Verbraucher die nächste Notapotheke im Netz bei der Bayerischen Landesapothekenkammer (externer Link). Patienten können sich die nächstgelegene Notdienstapotheke auch über die mobile Notdienstnummer 22 8 33 ansagen lassen (max. 69 Cent/Min). Zusätzlich steht die kostenlose Festnetznummer 0800 00 22 833 zur Verfügung.

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