Ein Teil des Ankerzentrums Bamberg mit Schranke und Zaun.
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Das Ankerzentrum Bamberg soll laut Stadt bis 2025 geschlossen werden.

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Bamberger Ankerzentrum soll schließen: "Tragbare Lösung" gesucht

Bamberger Ankerzentrum soll schließen: "Tragbare Lösung" gesucht

Die Stadt Bamberg will ihr Ankerzentrum bis Ende 2025 schließen. Doch wohin mit den 1.500 Menschen, die dort leben? Aktuell wird ein dezentrales Unterbringungskonzept erarbeitet. Die Menschen sollen gerecht im gesamten Stadtgebiet verteilt werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Wie es mit dem Bamberger Ankerzentrum nach Ende des Jahres 2025 weitergehen soll, darüber haben am Mittwoch Bambergs Stadtspitze und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in Fürth gesprochen. In der oberfränkischen Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber leben rund 1.500 Menschen.

Stadt Bamberg will Ankerzentrum schließen

Die Stadt Bamberg will, dass das Ankerzentrum bis Ende 2025 geschlossen wird. Die Flüchtlingsunterkunft habe seit 2015 eine gewaltige Belastungsprobe für die Menschen im Umfeld und die gesamte Stadtgesellschaft dargestellt, hatte Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) bereits im Oktober mit Blick auf die Zusicherung des Freistaats gesagt, die Unterkunft in Bamberg maximal zehn Jahre zu betreiben. "Wir erwarten Vertragstreue und damit das Ende des Betriebs zum Ablauf des nächsten Jahres."

Joachim Herrmann erklärte am Donnerstag bei dem Treffen in Fürth, dass er offen für konkrete und bezahlbare Vorschläge für anderweitige Unterbringungskonzepte sei. Trotzdem solle die Stadt Bamberg auch die Vorteile der Erstaufnahmeeinrichtung auf bundeseigenem Gelände abwägen.

"Ich bin zuversichtlich, dass wir eine für alle tragbare Lösung finden werden." Joachim Herrmann (CSU), Innenminister Bayern

Die Stadtspitze pocht auf den einstimmigen Stadtratsbeschluss, wonach das Ankerzentrum spätestens zum 31.12.2025 aufgegeben werden muss. "Das ist die Forderung der Stadt", so Andreas Starke.

Dezentrales Unterbringungskonzept geplant

Die Stadtspitze hob in dem Gespräch hervor, dass Bamberg die gleichen Rechte und Pflichten übernehmen will, wie jede andere Kommune auch. Gegenwärtig werde ein dezentrales Unterbringungskonzept erarbeitet. Oberste Maßgabe sei eine gerechte Verteilung aller Aufgaben der Migration im gesamten Stadtgebiet. Der nächste Schritt sei die zeitnahe Abstimmung mit den Bürgervereinen und dem Stadtrat, um die Standorte in den jeweiligen Stadtteilen zu diskutieren.

Noch im November wollen sich Stadtspitze und Bayerische Staatsregierung auf einen konkreten Fahrplan verständigen. Das ehemalige US-Army-Gelände, auf dem sich das Ankerzentrum befindet, gehört der Bundesregierung. Der Freistaat Bayern, der die Ankereinrichtungen unterhält, hat der Stadt Bamberg schriftlich zugesichert, dass die Ankereinrichtung von 2015 bis Ende 2025 auf dem Gelände bleibt.

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