München soll bald ein größeres Ankerzentrum für Flüchtlinge bekommen. Das hat Ministerpräsident Söder auf der Fraktionsklausur der CSU in Kloster Banz angekündigt. Ein Sprecher der Regierung von Oberbayern bestätigte auf BR-Anfrage, dass bereits eine Immobilie zu mieten gesucht wird.
Unterkunft für tausend Menschen
Rund 1.000 Menschen sollen im geplanten Ankerzentrum untergebracht werden können. Eine Genehmigung hierfür sei bereits vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration erteilt worden. Wann die Unterkunft in Betrieb genommen wird, hängt nach Angaben des Sprechers der Regierung von Oberbayern davon ab, wie schnell eine geeignete Immobilie gefunden wird. Geplant ist es für das 2. Halbjahr 2025.
München soll mehr Flüchtlinge aufnehmen
Ministerpräsident Söder hatte am Mittwochvormittag in seiner Grundsatzrede bei der Klausur der CSU-Landtagsabgeordneten in Kloster Banz angekündigt, dass München bald ein größeres Ankerzentrum für Flüchtlinge bekommen solle. Er hatte in der Vergangenheit wiederholt kritisiert, dass sich die Landeshauptstadt im Verhältnis zu ihrer Größe und der Einwohnerzahl nicht genügend um die Aufnahme von Flüchtlingen kümmere. Weder Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter noch das Münchner Sozialreferat wollten sich am Donnerstag auf Anfrage des BR zu dem Thema äußern.
Aktuell baut die Regierung von Oberbayern im Münchner Westen, nähe Heimeranplatz, ein ehemaliges Hotel um. Das habe eine Kapazität von bis zu 900 Bettplätzen und soll im Sommer 2025 fertig sein.
Bundesregierung sieht Anker-Zentren als Auslaufmodell
Die sogenannten Ankunfts-, Entscheidungs- und Rückkehrzentren sollen alle Funktionen rund um den Asylantrag bündeln – von der Ankunft über die Beantragung des Asyls, die Entscheidung darüber, bis zur Verteilung der Menschen, inklusive erster integrationsvorbereitender Maßnahmen oder der Rückkehr. Die Bewohner erhalten Essen oder Kleider als Sachleistung. Im Koalitionsvertrag für die 20. Wahlperiode des Deutschen Bundestages haben SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP entschieden, das Anker-Konzept nicht weiterzuverfolgen.
Mit Material von dpa und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
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