Klimawandel, Hitze, Käferbefall – das alles macht den Wäldern zu schaffen, auch in Bayern. Jedes Jahr werden deshalb Millionen neue Bäume gepflanzt, vor allem um abgestorbene oder aus anderen Gründen gefällte Bäume zu ersetzen. Insgesamt 30 Millionen ausgebrachte Setzlinge im Staatswald bis 2024 – dieses Ziel hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor zwei Jahren für den Freistaat ausgegeben. Der Wald sei "unser Erbe", solle "Klimaspeicher" werden, sagte er damals.
Baumpflanz-Programm "liegt im Zeitplan"
Das von Söder angekündigte Baum-Programm liegt inzwischen offenbar im Zeitplan. Das Forstministerium teilte auf BR-Anfrage mit, nach erfolgreicher EU-Prüfung seien zwischen vergangenem Herbst und diesem Frühjahr rund sechs Millionen Bäume gepflanzt worden. In der Pflanzperiode davor war noch keiner der zusätzlichen Million Bäume gepflanzt worden, weil die EU-Entscheidung ausstand. Das Forstministerium äußert sich nun sehr zuversichtlich: Das von Söder ausgegebene Ziel wird demnach bis Ende 2024 erreicht werden.
Zum Artikel "Bäume pflanzen fürs Klima: Hilft es wirklich?"
Grüne: Baum-Pflanzungen entsprechen "notwendigem Maß"
Für die Landtags-Grünen ist das Baum-Pflanzprogramm schlicht eine Selbstverständlichkeit. In früheren Jahren seien auch schon sechs Millionen Bäume und sogar mehr jährlich gepflanzt worden, betont Hans Urban, forstpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, auf BR-Anfrage. Die Pflanzungen seien das "notwendige Maß, um die Staatswälder zu erhalten". Urban verweist auf eine zusätzliche Herausforderung: Die Staatsforsten hätten zwar eigene Baumschulen, der Markt für Setzlinge sei aber teilweise leergefegt. Zudem sei das Pflanzen der Setzlinge aufwändig und zeitintensiv, brauche also viel Personal.
Fünf Milliarden Bäume in Bayern
In Bayern ist gut ein Drittel der Landesfläche von Wald bedeckt. Die Staatsforsten bewirtschaften eine Waldfläche von gut 750.000 Hektar. Insgesamt stehen in Bayern laut dem Forstministerium rund fünf Milliarden Bäume. Das Ziel für die kommenden Jahre und Jahrzehnte: Ein robuster Mischwald soll dem Klimawandel und seinen Folgen besser trotzen können. "Nur, wenn wir es schaffen, unsere Wälder zu erhalten, können sie auch künftig einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten", betont das Forstministerium. Anpassungen alleine würden aber nicht reichen: "Deshalb brauchen wir aktiven und wirksamen Klimaschutz in allen Bereichen."
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