Ob die Akropolis in Athen, der Tempel der Morgenröte in Bangkok oder das Brandenburger Tor in Berlin: In zahlreichen Städten rund um die Welt wurden am Abend berühmte Bauwerke nicht mehr angestrahlt. Auch in Bayern lagen viele Sehenswürdigkeiten im Dunkeln, darunter Wahrzeichen wie das Schloss Neuschwanstein, die Münchner Frauenkirche oder der Regensburger Dom.
Anlass war die "Earth Hour": Bei der vom WWF organisierten Aktion, die 2007 in Australien ihren Anfang nahm, knipsen aber nicht nur weltbekannte Sehenswürdigkeiten für eine Stunde ihre Lichter aus. Auch Millionen Privathaushalte beteiligen sich nach WWF-Angaben jedes Jahr. Es sei die größte weltweite Klima- und Umweltschutzaktion, hieß es.
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Kaum Energieeinsparung, symbolische Aktion
Dabei geht es weniger um die unmittelbare Einsparung von Energie, denn dank LED-Technologie macht Beleuchtung mittlerweile nur noch etwa drei Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland aus. Vielmehr will die "Earth Hour" ein Zeichen für den Klima- und Umweltschutz setzen.
Die Organisatoren wollen nach eigenen Angaben möglichst viele Menschen mobilisieren, selbst für die Umwelt aktiv zu werden. Jeder Einzelne könne etwas bewirken, indem er der Erde 60 Minuten seiner Zeit widme und etwas Gutes für den Planeten tue.
Wie man im Alltag Energie sparen kann
Der größte Energieverbrauch in Deutschland entfällt laut Umweltbundesamt auf den Verkehrs- und Industriesektor. Eine zunehmend wichtige Rolle spielt der Energieverbrauch durch digitale Technologien. Der Betrieb von Netzen und Rechenzentren in Deutschland verbraucht immer mehr Strom – besonders künstliche Intelligenz (KI) trägt zu einem rasanten Anstieg bei. Bis 2030 könnte der Verbrauch, laut einer McKinsey-Studie, europaweit von aktuell zwei auf fünf Prozent des gesamten Strombedarfs steigen.
Um im Alltag Energie zu sparen, gibt es viele Maßnahmen. Eine einfache, aber wirkungsvolle Möglichkeit ist es, das Heizverhalten anzupassen. Bereits eine Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad Celsius kann den Heizenergieverbrauch um bis zu sechs Prozent senken.
Auch der Austausch alter Küchengeräte gegen energieeffiziente Modelle kann den Stromverbrauch erheblich reduzieren. Zudem kann es helfen, Elektrogeräte nicht im Standby-Modus zu belassen, sondern sie vollständig vom Netz zu trennen – beispielsweise mit einer Steckdosenleiste mit Kippschalter.
LED-Leuchtmittel deutlich sparsamer
Beim Lichtverbrauch lässt sich durch den Einsatz von LED-Leuchtmitteln und das Ausschalten ungenutzter Lampen ebenfalls Energie sparen. LED-Energiesparlampen sind drei bis fünfmal sparsamer als alte Glüh- oder auch Halogenlampen. Auch der Wasserverbrauch beeinflusst den Energieverbrauch: Sparduschköpfe und ein bewusster Umgang mit Warmwasser helfen, den Energieaufwand für die Wassererwärmung zu reduzieren.
Zum Hören: Wie sinnvoll ist die "Earth Hour"?
Nur vom Mondlicht erhellt, steht das Schloss Neuschwanstein in der "Earth Hour" im Königswinkel. Archivbild 2021.
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