Silvan Paganini und sein Team haben ein irrwitziges Ziel: Sie wollen das Dampfschiff Säntis aus dem Bodensee bergen.
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Silvan Paganini und sein Team haben ein irrwitziges Ziel: Sie wollen das Dampfschiff Säntis aus dem Bodensee bergen. Aus 200 Metern Tiefe.

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Bergung der Säntis aus dem Bodensee: Verein gibt nicht auf

Der Plan, das Schiff "Säntis" aus dem Bodensee zu bergen, geht weiter. Nun soll es mit Hightech klappen. Zuvor waren mehrere Versuche gescheitert.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Die Pläne für den dritten Anlauf, das am Grund des Bodensees liegende Schiff "Säntis" zu bergen, werden konkreter. Wie der Präsident des eigens für die Säntis gegründeten Schiffsbergevereins aus dem Schweizer Ort Romanshorn, Silvan Paganini, auf BR-Anfrage erklärte, habe der Verein gigantischen Zuspruch aus dem In- und Ausland erhalten.

Dritter Anlauf mit Profis und mehr Geld

Zwei Lektionen habe man aus der bisherigen Arbeit für den nächsten Anlauf gelernt: Zum einen werde man nicht mehr versuchen, alles mit Freiwilligen zu stemmen. Außerdem wolle man genügend finanzielle Ressourcen haben, um nicht immer die günstigste Lösung wählen zu müssen, sondern das geeignete Material und noch qualifiziertere Leute einzusetzen, so Paganini. Vor der nächsten Aktion werde man dann auch das zur Verwendung kommende Material noch einmal testen. Das bisher über Crowdfunding eingenommene Geld, das eigentlich für die Restaurierung der Säntis vorgesehen war, reiche vermutlich noch, um die abgestürzte Bergeplattform zu heben.

Das Ende vom Ende

Ende Mai war die Stahlplattform, die eigentlich kontrolliert zum Wrack abgelassen werden sollte, plötzlich extrem schnell in die Tiefe gerauscht. Die Bremsen hatten dem Gewicht der Plattform nicht standgehalten. Danach wollte der Verein zunächst die Aktion beenden. Doch der Zuspruch ließ sie weitermachen, erzählt Paganini und betont: "Wir reden nicht nur, wir machen auch."

Zuvor kam es beinahe zu einem Unfall, als ein Taucher sich in Seilen verhedderte. Der erste Anlauf war Mitte April wegen technischer Probleme gescheitert.

Bergung mit Hightech

Die Genehmigung für die Bergung sei vorläufig bis August erteilt worden. Paganini rechnet mit einer komplizierten Bergung. Zwischenzeitlich konnte der ebenfalls in die Tiefe gerissene Tauchroboter geortet werden. Dieser sei aber nicht mehr zu retten. Deshalb werde man den Nachfolger nun mit neuester Technik, unter anderem aus Finnland, ausrüsten und dann versuchen, die Säntis und deren Umgebung für einen 3D-Scan zu erfassen.

Enormer Zuspruch

Die Bank, die bereits die erste Geldsammlung unterstützt hatte, habe signalisiert, das Crowdfunding bis Ende Januar 2025 mitzutragen. Eine Million Franken wolle man zusammenbekommen. Sollte das nicht gelingen, werde der Plan endgültig beerdigt und das Geld allen, die sich beteiligt haben, zurückgezahlt. Doch der enorme Zuspruch lasse das Team motiviert weiterarbeiten.

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