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Das Forum für jüdische Geschichte und Kultur feiert 25-jähriges Bestehen

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"Bildung hilft": Nürnberger Verein gegen Antisemitismus

"Bildung hilft": Nürnberger Verein gegen Antisemitismus

Gegen Hass und für mehr Miteinander: Dafür steht seit 25 Jahren das Forum für jüdische Geschichte und Kultur in Nürnberg. Zum Jubiläum berührt eine jüdische Aktivistin aus Nürnberg mit ihren Schilderungen aus ihrem Alltag.

Über dieses Thema berichtet: Stadt Land Leute am .

Seit 25 Jahren wollen sie jüdisches Leben in Nürnberg sichtbar machen: Das Forum für jüdische Geschichte und Kultur. Beim Festakt im Nürnberger Rathaus spricht die jüdische Aktivistin Lena Prytula. Sie berichtet aus ihrem Alltag und dem anhaltenden Hass auf Juden, der seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vor knapp einem Jahr auch in Deutschland stark zugenommen habe.

"Ich mache mir Sorgen um meine Zukunft hier in diesem Land. Für mich ist zu diesem Zeitpunkt nicht klar, wie lange ich hier noch leben kann und wie lange ich hier noch leben möchte." Lena Prytula, jüdische Aktivistin aus Nürnberg

Die angehende Lehrerin schildert, dass sie und andere jüdische Kommilitonen sich in den vergangenen Monaten an der Universität nicht mehr sicher gefühlt haben. Als Lehrerin an einem Gymnasium fühle sie sich zudem allein im Klassen- und Lehrerzimmer. Auf Feedback-Zetteln zum Unterricht fände sie Hashtags mit Free Palestine – Freiheit für Palästina. Auch ein Hitlergruß habe kaum interessiert. "Die Schulleitung meint nur: Ja, kann man nichts machen, sind halt Teenager", so Prytula.

"Gegen Antisemitismus hilft Bildung"

Auf dem Podium betont der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, dass ihm das Erstarken islamistischer und rechtsextremer Kräfte – allen voran der AfD in Sachsen, Thüringen und Brandenburg große Sorgen mache. "Das A und O gegen Antisemitismus von jeder Seite, ist Bildung, Bildung und nochmal Bildung. Und genau dafür ist der Verein Forum für jüdische Geschichte und Kultur ausgesprochen wichtig", so Schuster.

Nürnberger Verein setzt sich für Dialog ein

Der Verein will eine Plattform der Begegnung und des Dialogs zwischen Juden und Nicht-Juden sein, sagt der Vorsitzende Gabriel Grabowski. Das Forum bietet regelmäßig Stammtische, Vorträge, Ausstellungen und Feiern an. Um junge Menschen zu erreichen, haben die Mitglieder das Projekt Mekomot (Externer Link) im Netz gestartet.

Digitaler Stadtplan macht jüdisches Leben sichtbar

Mit wenigen Klicks zeigt der digitale Stadtplan (Externer Link) zum Beispiel wo in Nürnberg jüdische Persönlichkeiten vor 1933 gelebt haben oder welche Unternehmen von Juden gegründet wurden. Der Stadtplan werde ständig erweitert, so der Historiker Alexander Schmidt, der das Projekt ins Leben gerufen hat. In der Zukunft kann er sich auch Stadtrundgänge vorstellen und Projekte mit Schulklassen, die an der digitalen Karte mitarbeiten. Brücken bauen, ins Gespräch kommen – auch in Zukunft hat sich der Verein viel vorgenommen.

Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Josef Schuster im interview mit Tina Wenzel.
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Das Forum für jüdische Geschichte und Kultur e.V. wird 25 Jahre alt. Ein Gespräch mit dem Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster.

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