Polizisten und Polizistinnen patroullieren auf dem Oktoberfest (Archivbild vom 17.9.2023).
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Polizisten und Polizistinnen patroullieren auf dem Oktoberfest.

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Für mehr Sicherheit auf der Wiesn: Mehr Ordner, mehr Kontrollen

Für mehr Sicherheit auf der Wiesn: Mehr Ordner, mehr Kontrollen

Die Sicherheitsmaßnahmen beim Oktoberfest werden verschärft: Mehr Kontrollen, zusätzliche Ordner und Metalldetektoren gehören zum neuen Sicherheitskonzept, das heute vorgestellt wurde.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

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Der kürzliche Anschlag in Solingen hat auch die Veranstalter des Oktoberfests und die Sicherheitsbehörden aufgerüttelt. Dann folgte der versuchte, mutmaßliche Anschlag auf das israelische Generalkonsulat und das NS-Dokumentationszentrum in München. Zu dem Zeitpunkt wurde längst am verschärften Sicherheitskonzept für die Wiesn gefeilt. Jetzt sind die Details präsentiert worden.

Personal wird aufgestockt

Kontrollen an den Eingängen auf das umzäunte Festgelände und ein Verbot für große Taschen und Messer gehören längst ebenso zum Standard wie versenkbare Poller gegen Auto-Attacken oder 50 Videokameras auf dem Festgelände.

Nun wird auch das Personal für die Kontrollen aufgestockt, und es kommen Hand-Metalldetektoren zum Einsatz – stichprobenartig und "verdachtsabhängig", wie es heißt.

Sicherheitskräfte dürfen Besucher abtasten

Laut Oberbürgermeister Dieter Reiter (SDP) will man gegebenenfalls auch "Verdachtspersonen" abtasten lassen. Auf dem öffentlichen Raum vor den Eingängen dürfe das zwar eigentlich nur die Polizei, so Reiter kürzlich im Gespräch mit dem BR. Man habe das aber "pragmatisch gelöst" und den betreffenden Bereich ebenfalls als Festgelände definiert. Somit dürften auch die eigenen Sicherheitskräfte dort Oktoberfest-Besucher abtasten.

Die verschärften Kontrollen werden wohl auch zu längeren Wartezeiten an den Eingängen führen, so der OB weiter. Aber das sei "eine bessere Sicherheit auf jeden Fall wert". Neben 2.000 Sicherheitskräften wird die Polizei mit Hunderten Beamten rund um die Uhr auf dem Festgelände im Einsatz sein. Auch die Wirte wollen teils strenger kontrollieren, etwa an den Seiteneingängen der Zelte.

Wiesn-Chef: "Es gibt keine absolute Sicherheit"

Die Gäste könnten sich "so sicher wie nirgendwo in der Republik" fühlen, ist Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) überzeugt. "Aber es gibt keine absolute Sicherheit", fügt er unter Hinweis auf die Geschehnisse in Solingen und München sowie auf das Wiesn-Attentat 1980 hinzu.

Bei der Vorstellung der Sanitätsstation sagte er noch: "Mein Wunsch wäre, möglichst wenig Blaulicht auf der Wiesn zu sehen, dann wird es für alle eine noch schönere Wiesn."

Maibaum-Klau aus abgesichertem Wiesn-Gelände

Ausgerechnet kurz vor Beginn des Oktoberfestes warf nun ein Maibaum-Klau Fragen zur Sicherheit des Wiesngeländes auf. Der Fall beschäftigt mittlerweile die Staatsanwaltschaft München. Besagter Maibaum steht normalerweise vor dem Hofbräuzelt, als Dekoration im Eingangsbereich. Burschen aus dem Landkreis Starnberg haben ihn aber am Wochenende gestohlen – und inzwischen wieder zurückgebracht.

So etwas dürfe nicht mehr passieren, sagte Baumgärtner danach dem BR. Denn nach aktuellem Kenntnisstand seien die Diebe mit einem Handwerkerausweis aufs Gelände gekommen. Für den Abtransport des Maibaums hätten sie den Metallzaun an einer Stelle aufgeschraubt. Die Angelegenheit wurde der Polizei übergeben. Es bestehe der Verdacht eines besonders schweren Falls von Diebstahl, sagte ein Sprecher.

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