Vier Jahre Haft wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. Zu dieser Strafe verurteilte das Landgericht Coburg am Mittwoch einen 29 Jahre alten Mann. Nach Auffassung des Gerichts hatte er im August vergangenen Jahres in einem Kleinbus auf der A73 auf eine Frau eingestochen und sie schwer verletzt. Als der Fahrer des Busses stoppte, um einzugreifen, ist der Mann auch auf diesen losgegangen. Zudem griff er Rettungskräfte und einen Polizeibeamten an.
Zur Tatzeit an psychotischer Störung gelitten
Das Gericht ging davon aus, dass der Mann vermindert schuldfähig war, da er zum Tatzeitpunkt an einer psychotischen Störung litt. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von vier Jahren und vier Monaten gefordert. Die Verteidigung wollte einen Freispruch erreichen, da nach Angaben des Anwalts sein Mandant schuldunfähig gewesen sei.
Messer mit zehn Zentimeter langer Klinge
Die Tat hatte im August 2023 zu einer Großsperrung der A73 geführt, da das Fahrzeug in einer Baustelle stand und sich die Spurensicherung der Polizei die gesamte Nacht hinzog. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft war der Mann als Saisonarbeiter mit einem Kleintransporter auf dem Weg in Richtung Rumänien. Auf Höhe Rödental kam es dann zu der Tat. Der Mann benutzte ein Handmesser mit einer Klingenlänge von zehn Zentimetern.
Angeklagter: Ich war unter Drogen und "sehr müde"
Der Angeklagte hat zum Prozessauftakt angegeben, als Erntehelfer in Deutschland gewesen zu sein. Die Tat tue ihm leid, warum er sie begangen habe, könne er sich nicht erklären. "Ich habe so das Gefühl, dass ich unter Drogen stehe, ich war sehr müde, ich kann mir das alles nicht erklären", so der Angeklagte zum Prozessauftakt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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