In Sachen Frankenschnellweg zeigte sich Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) einerseits erfreut über die "großzügige" Finanzzusage – Ministerpräsident Markus Söder versprach, dass der Freistaat 80 Prozent der förderfähigen Kosten für den Ausbau übernehmen werde. Andererseits bleibe König bei seiner Aussage, auch über neue kostengünstigere Alternativen erstmal sprechen zu wollen. Dazu will er sich zeitnah mit den großen Fraktionen im Rathaus an einen Tisch setzen.
Gestiegene Kosten machen Nürnberg zu schaffen
Für ihn sei das Treffen der "nächste logische Schritt" nach der Finanzzusage und der Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs, Klagen gegen den Ausbau abzuweisen. "Der Frankenschnellweg ist eine große Chance und gleichzeitig eine echte Herausforderung für die Stadtentwicklung", betont König.
Über die Jahre sind die Kosten für den Ausbau stark gestiegen – derzeit auf mehr als 700 Millionen Euro. Und auch mit der zugesagten Förderung bleibe die geplante Tunnellösung teuer. In Nürnberg soll der Verkehr auf dem Frankenschnellweg unter die Erde verlegt werden. Der Verkehr würde sich dann nicht mehr kilometerweit an mehreren Kreuzungen mit Ampeln stauen.
Stadt-Umland-Bahn: Ein Projekt auf der Kippe
Auch für die Stadt-Umland-Bahn (StUB) hatte sich Ministerpräsident Markus Söder erneut ausgesprochen. Das beeindruckt die Erlanger CSU aber wenig, sie bleibt bei ihrem Nein: "Es hat uns nicht überrascht, dass sich Ministerpräsident Söder hinter die StUB stellt. Aus unserer Sicht hat sich aber nichts geändert", sagte Erlangens CSU-Bürgermeister Jörg Volleth dem Bayerischen Rundfunk.
Die Bahn sei ein "Millionengrab", so Volleth weiter. Außerdem sind die Eingriffe durch den Bau der StUB in der Stadt enorm. Deswegen werde die Erlanger CSU auch weiterhin dafür werben, dass die Bürger in Erlangen am 9. Juni gegen das Projekt stimmen.
Gegner und Befürworter der Stadt-Umland-Bahn
Das Projekt polarisiert in der Stadt: Neben der CSU in Erlangen lehnen unter anderem auch die Freien Wähler und die AfD die Bahn ab. Auch eine Bürgerinitiative hat sich gegen die StUB formiert. Für die Bahn werben hingegen SPD, Grüne und die Klimaliste. Prominente Befürworter sind auch die Friedrich-Alexander-Universität sowie Siemens, Schaeffler und Adidas, die entlang der geplanten Straßenbahnstrecke liegen.
Die StUB ist Deutschlands größtes Straßenbahnprojekt und soll Nürnberg mit Erlangen und Herzogenaurach verbinden. Die Gesamtkosten: schätzungsweise 730 Millionen Euro. Auch hier will sich der Freistaat mit hohen Fördersummen beteiligen.
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