Eine Steintafel am Haus der Augsburger Domsingknaben
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Bei den Augsburger Domsingknaben soll ein ehemaliger Mitarbeiter heimlich Buben in der Dusche gefilmt haben.

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Domsingknaben beim Duschen gefilmt: Ermittlungen vor Abschluss

Domsingknaben beim Duschen gefilmt: Ermittlungen vor Abschluss

Die Ermittlungen um Nacktaufnahmen und Kinderpornografie bei den Augsburger Domsingknaben stehen kurz vor dem Abschluss. Ein ehemaliger Mitarbeiter soll heimlich Kinder und Jugendliche beim Duschen und in der Toilette gefilmt und fotografiert haben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Die Vorwürfe wiegen schwer: Ein ehemaliger Mitarbeiter der Augsburger Domsingknaben soll heimlich Kinder und Jugendliche beim Duschen und in der Toilette gefilmt und fotografiert haben, unter anderem auch Sänger der Domsingknaben. In einem Fall wird wegen sexuellen Missbrauchs an einem damals 13 Jahre alten Buben ermittelt.

  • Zum Artikel: Domsingknaben beim Duschen gefilmt: Neue Ermittlungsergebnisse

Der Verdächtige habe insgesamt fünf Jahre bei den Domsingknaben gearbeitet, sei in dieser Zeit auch bei Konzertfahrten der Sänger als Begleitperson dabei gewesen, hieß es bei den Domsingknaben. Die Fälle beziehen sich auf einen Zeitraum zwischen 2017 und 2020.

Ermittlungen kurz vor dem Abschluss

Öffentlich bekannt wurde der Fall im Frühjahr vergangenen Jahres. Die polizeilichen Ermittlungen sind inzwischen abgeschlossen, so eine Sprecherin der Domsingknaben. Bei der für Kinderpornografie zuständigen Generalstaatsanwaltschaft Bamberg laufe das Verfahren noch, stehe aber kurz vor dem Abschluss, so eine Sprecherin der Augsburger Domsingknaben.

Juristisch geht es neben dem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs auch um Besitz kinderpornografischer Schriften und um die "Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs", so die Justiz.

Der Anwalt des Beschuldigten wollte sich auf Anfrage zunächst nicht äußern, wollte aber zeitnah Stellung nehmen.

Ermittlungen in Großbritannien führen nach Augsburg

Aufgeflogen war der Beschuldigte im Zuge eines anderen Ermittlungsverfahrens in Großbritannien. Auf einem bei ihm gefundenen Datenträger hatten sich auch Aufnahmen gefunden, die die Ermittler nach Augsburg führten. Die Polizei durchsuchte dann Ende September 2020 die Wohnung des Mannes. Auf seinen Computern und Smartphones fanden die Ermittler 378 kinderpornografische Bilder. Bei den Domsingknaben habe der ehemalige Mitarbeiter, der zuvor auch selbst Sänger dort war, weiterhin Hausverbot, so die Sprecherin des Chores.

Präventionstrainer der Kripo schult bei den Domsingknaben

Intern konzentriere man sich derzeit darauf, durch präventive Maßnahmen Personal und Jugendliche darin zu schulen, "Grenzen im persönlichen und professionellen Umgang zu kennen und zu schützen".

Unterstützt wird der Chor dabei von einem Experten und Präventionstrainer der Augsburger Kripo. Beginnend mit einem Elternabend soll dieser mit allen Domsingknaben nach Altersgruppen gestaffelt Vorträge und Workshops durchführen. Der renommierte Knabenchor ist eine Einrichtung des Bistums Augsburg.

Bis zu einer möglichen Verurteilung in einem Prozess gilt die Unschuldsvermutung.

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