Ed Sheeran, Nelly Furtado und Tim Bendzko – beim Fanfest auf der Theresienwiese am Mittwoch vor dem Anpfiff des ersten EM-Spiels in der Arena spart man nicht mit großen Namen. Trotzdem lief der Ticketverkauf wohl nicht wie erhofft. Statt der ursprünglich geplanten 90.000 Besucher rechnen die Veranstalter nur noch mit rund 60.000 Ticketverkäufen. Und ein Fanforscher von der Uni Würzburg prognostiziert: Versemmelt die deutsche Elf das Auftaktspiel am Freitag gegen die Schotten, könnte es mit der bisher eher zart aufkeimenden Begeisterung für die Heim-EM schnell wieder vorbei sein.
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Tickets für das Fanfest: Ein Ladenhüter?
Das Eröffnungsspiel am Freitag ist zwar ausverkauft. Für die große Party vorab auf der Theresienwiese am morgigen Mittwoch sind aber immer noch Tickets verfügbar. Die Veranstalter haben das Gelände inzwischen umgerüstet. Mit den erwarteten 60.000 Fans sei die Kapazität des Veranstaltungsortes erreicht, so die Organisatoren gegenüber der Deutschen Presseagentur.
Auch an anderen Orten in München ist alles bereit für die Fans aus ganz Europa. Allen voran in der Fanzone im Olympiapark. Hier gibt es während des ganzen Turniers Public Viewing, Konzerte und mehr. Die Spiele live auf dem Bildschirm verfolgen können Fußballbegeisterte außerdem in vielen Gaststätten im Austragungsort München, wie in ganz Bayern.
Sportwissenschaftler: Fans sind tief enttäuscht
Ob die ganz große Begeisterung während der Heim-EM ausbricht, daran hat der Würzburger Fanforscher Harald Lange aber Zweifel. Zwar helle sich die Stimmung der deutschen Fans etwas auf, so Lange gegenüber dem Evangelischen Pressedienst. Trotzdem ist der Sportwissenschaftler skeptisch. Die EM-Begeisterung stehe auf tönernen Füßen. Das Problem seien nicht alleine die sportlichen Enttäuschungen in letzter Zeit. Ernüchtert seien die Fans vor allem wegen des Verhaltens der Funktionäre in den Verbänden DFB, UEFA und FIFA.
Die Rolle des Ukrainekriegs
Die Nationalmannschaft werde immer stärker vermarktet, die Turniere immer größer und aufwendiger. Dadurch steigen die Ticketpreise genauso wie die ökologischen Kosten der Sportereignisse. Aus Sicht des Würzburger Forschers nähmen es die Fans der FIFA außerdem übel, dass russische Nachwuchsmannschaften zu internationalen Turnieren wieder zugelassen wurden – trotz des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.
Die Fußball-EM findet vom 14. Juni bis 14. Juli statt. München ist als einziger bayerischer Austragungsort dabei. Das Eröffnungsspiel am Freitag (14.06., 21 Uhr) können Sie im Radio live auf BR24 verfolgen.
Mit Informationen von dpa und epd
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