Diana Liberova und Sherin Zaban.
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Ddie Jüdin Diana Liberova (li) und die Palästinenserin Sherin Zaban, die beide in Nürnberg leben, sind voller Angst und Sorge um die Zukunft.

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Ein Jahr nach Terrorangriff der Hamas: mehr Leid, mehr Angst

Ein Jahr nach Terrorangriff der Hamas: mehr Leid, mehr Angst

Vor genau einem Jahr haben Terroristen der Hamas 1.200 Menschen in Israel umgebracht und rund 240 Geiseln genommen. Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern verschärft sich immer mehr. Die Folgen spüren auch Juden und Palästinenser bei uns.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Am 7. Oktober 2023 stürmten bewaffnete Kämpfer der Hamas über die Grenze des Gazastreifens nach Israel und töteten mehr als tausend Menschen, nahmen über 200 Geiseln. Die israelische Armee greift seither als Reaktion den Gazastreifen an, laut Informationen des Hamas geführten Gesundheitsministeriums dort sind seitdem über 40.000 Menschen gestorben. Das Leid, die Trauer und Wut sind seither auf beiden Seiten gewachsen. Auch Verwandte in Deutschland spüren das und leiden mit.

Im Video: BR24live - Wie sicher sind Juden in Bayern?

Die Hauptsynagoge Ohel Jakob in München
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Ein Jahr nach dem Angriff der Hamas auf Israel: Wie sicher sind Juden in Bayern?

Angst bestimmt den Alltag vieler

Diana Liberova, Mutter von drei Kindern und Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins Nürnberg-Hadera, sitzt in einem Café. Sie erzählt, die Situation in Israel sei seit dem 7. Oktober 2023 eine andere. Israel sei ein kleines Land, fast jeder kenne jemanden, der bei dem Angriff vor einem Jahr jemanden verloren habe. Auch Diana Liberova. Seitdem ist der Kontakt mit Freunden und Verwandten noch enger geworden, erzählt die Jüdin. Der Alltag in Israel sei ein anderer geworden. Viele Menschen hätten große Angst, würden sich nicht mehr sicher fühlen.

Raketenalarm und Sarkasmus

Auf ihrem Handy zeigt Diana Liberova eine App, die vor Raketenangriffen warnt. Ganz Israel ist rot markiert. Sie mache das verrückt, erzählt sie. Bei Raketenalarm müssten sich die Leute auf den Boden legen, raus aus den Linienbussen gehen.

Manche ihrer Freunde und Verwandten lösten das mit Sarkasmus. "Heute mal wieder ein Feuerwerk am Himmel", sagten sie, wenn mal wieder eine Rakete vom israelischen Flugabwehrsystem abgefangen wird. Die gesamte Situation nimmt sie sichtlich mit.

"Beide Seiten müssen sich bewegen"

Was Diana Liberova in Deutschland am meisten schockiert, ist der Umgang mit dem Konflikt im Freundes- und Bekanntenkreis. Nach dem Kriegsbeginn im Gazastreifen seien plötzlich von einzelnen Kommentare wie "Wieso sind die Juden überhaupt da? Die sollen verschwinden. Die Besatzer müssen weg", gefallen. Das macht Liberova wütend. "Wir reden nicht von Staatsräson, wir reden von Existenzrecht."

Um den Konflikt zu lösen, sei es wichtig, auch den Palästinensern eine Perspektive auf eine gute Zukunft zu geben. Wer eine Perspektive habe, würde nicht ein Land angreifen, sagt sie. Voraussetzung für einen Frieden sei außerdem, dass der Iran und die arabischen Staaten Israel anerkennen und dass alle Geiseln freigelassen werden. Es müssten sich aber beide Seiten bewegen.

Viele Verwandte im Gazastreifen getötet

Sherin Zaban, 44 Jahre alt, Mutter von zwei Kindern, sitzt in ihrem Wohnzimmer, an der Wand hängen Karten aus Holz von Palästina. Die Architektin, die seit 20 Jahren in Deutschland lebt, kann gerade nur schwer über den gesamten Konflikt und den Krieg im Gaza sprechen.

Fast alle ihre Verwandten dort sind bei den Angriffen des israelischen Militärs umgekommen, erzählt sie. Auf ihrem Smartphone sind Bilder mit zerstörten Häusern und Straßen zu sehen, die sie von Freunden von dort bekommen hat. Viele Kinder seien umgekommen, den Menschen fehle es an vielem, sagt sie wütend.

Situation im Westjordanland verschlechtert sich

Ihre engste Familie lebt im Westjordanland, das nicht von der Hamas regiert wird. Nahe der Stadt Nablus leben Familienangehörige seit vielen Jahren in einer Flüchtlingsunterkunft. Auch dort habe sich die Situation seit dem 7. Oktober 2023 verschlechtert. "Meine Familie steht unter Schock. Sie begegnen jeden Tag mehr Gewalt durch die Siedler, durch israelische Soldaten." Sie zeigt ein Foto, das ihr die Schwester geschickt hat. Ein Auto ist völlig zerstört, israelische Panzer hätten es so zugerichtet, sagt sie.

Die Armee wolle sie verdrängen, Land rauben, das eigentlich Palästinensern gehört, erzählt sie. Das Leid der Palästinenser dauere seit 75 Jahren, sagt Sherin, nicht erst seit dem Überfall der Hamas vor einem Jahr.

Menschenrechte gelten für alle

Von der deutschen Politik ist sie enttäuscht, diese würde sich nicht ernsthaft bemühen, den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern zu lösen. Auch deutschen Medien traut sie nicht wirklich, diese würden selten über das Leid ihres Volks berichten. Sie wünscht sich, dass die deutsche Bevölkerung sich auch für die Menschenrechte der Palästinenser einsetzt.

Sherin Zaban und Diana Liberova sind in vielen Punkten anderer Meinung, aber sie haben beide einen großen Wunsch: Friede zwischen Israelis und Palästinensern. Das geht aus Sicht der beiden nur mithilfe der internationalen Gemeinschaft und einem gemeinsamen Friedensplan.

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