Am Zaun vor dem leerstehenden Bauhof in Westendorf sind Transparente gegen eine Containersiedlung angebracht.
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Der Gemeinderat von Westendorf hat entschieden, Flüchtlinge in zwei Wohnungen unterzubringen und nicht in einer Containersiedlung.

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Einigung in Westendorf: Keine Containerunterkunft im Ex-Bauhof

Einigung in Westendorf: Keine Containerunterkunft im Ex-Bauhof

Nach langem Streit um eine Flüchtlingsunterkunft in Westendorf ist klar: In der Ostallgäuer Gemeinde wird es doch keine Container-Siedlung geben. Die Menschen sollen unter anderem in einer gemeindeeigenen Wohnung untergebracht werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

"Es gibt keine Container in Westendorf": Das verkündete am Abend Bürgermeister Fritz Obermaier den Anwohnern seiner Gemeinde bei einer Info-Veranstaltung. Es gibt Jubel und Applaus. Nach langem Tauziehen haben sie sich geeinigt, das Landratsamt Ostallgäu und die Gemeinde Westendorf.

Flüchtlinge sollen in zwei festen Gebäuden untergebracht werden

Der Kompromiss sieht so aus: Westendorf wird dem Landkreis eine gemeindeeigene Wohnung zur Verfügung stellen, damit der dort Flüchtlinge unterbringen kann. Außerdem will die Gemeinde die Betriebsleiterwohnung des ehemaligen Kreisbauhofs auf Vordermann bringen, damit auch dort Menschen einziehen können. Im Gegenzug wird keine zentrale Containersiedlung auf dem Gelände des ehemaligen Kreisbauhofs eingerichtet.

Auch Bürgerinitiative zufrieden mit Kompromiss

"Ich glaube, Menschen sind in einem Haus glücklicher als in einem Container", sagt eine Anwohnerin zufrieden. Und so geht es den meisten, die sich am Abend in Westendorf zusammen gefunden haben. Seit November 2023 hatte auch die Bürgerinitiative "NEIN zur geplanten Asylunterkunft in der Gemeinde 87679 Westendorf / Dösingen" gegen die geplante Containerunterkunft mobil gemacht. Auch deren Sprecher Maurice Harth ist nach dem erreichten Kompromiss erleichtert. "Es ist eine menschenunwürdige Unterbringung in Containern. Und die ist jetzt auch vom Tisch. Die Menschen werden nun vernünftig in Festbauweise untergebracht."

Landkreis Ostallgäu fehlt weiterhin Platz für Flüchtlinge

Für Westendorfs Bürgermeister Fritz Obermaier und seine Gemeinde endet nun ein monatelanger Streit mit dem Landratsamt Ostallgäu. Die Behörde hatte inzwischen immer größere Probleme, die ankommenden Flüchtlinge überhaupt noch unterbringen zu können. Die bereits bestehenden Unterkünfte seien massiv überbelegt, der Bedarf an neuen Plätzen groß, so hatten Mitarbeiter des Landratsamtes vor dem Augsburger Verwaltungsgericht argumentiert. Bei der Verhandlung Anfang Januar 2025 war zum ersten Mal ein möglicher Kompromiss auf den Tisch gekommen. Und mit der Verständigung darauf soll jetzt wieder Ruhe einkehren in die Gemeinde Westendorf kommen, wünscht sich auch Bürgermeister Fritz Obermaier.

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