Adeles Konzertarena wird abgebaut.
Bildrechte: BR
Videobeitrag

Schon bald Vergangenheit: Adeles Konzertarena auf dem Freigelände der Messe München.

Videobeitrag
>

Ende der "Adele-World": Wie das Mega-Stadion wieder verschwindet

Ende der "Adele-World": Wie das Mega-Stadion wieder verschwindet

Superstar Adele gab in München zehn Konzerte – ihre einzigen in ganz Europa seit 2016. Für das Mega-Event mit 750.000 Fans wurde extra eine riesige Event-Anlage aufgebaut. Jetzt muss alles wieder verschwinden und das innerhalb kürzester Zeit.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Was auf dem Freigelände der Messe München über mehr als drei Monate hinweg für Superstar Adele aus dem Boden gestampft wurde, soll jetzt wieder komplett abgebaut werden: Eine Arena für jeweils 75.000 Fans pro Konzert samt Riesenbühne, rekordverdächtiger LED-Wand und einer ganzen "Adele-World" rundherum – inklusive Gastro-Park und Riesenrad. Das alles muss nun weg.

"Wir bauen innerhalb von einer Woche oder ein bisschen länger ab, danach wird der Asphalt und der Schotter weggebracht", erzählt Sebastian Pichel vom Konzertveranstalter Live Nation. Möglichst schnell müssten sie das Feld räumen, denn die nächste Messe warte schon. Das ist nicht irgendeine, so Ulrich Drechsler von der Messe München. "Mit Abbau-Ende beginnt für uns dann die Vorbereitung der BAUMA, unserem Flaggschiff, der weltgrößten Messe. Da ist schon Druck auf dem Kessel."

Bildrechte: BR
Bildbeitrag

Der Abbau auf dem ehemaligen Konzertgelände ist in vollem Gange.

Adele-Konzerte: Rekordverdächtig und unwiederbringlich

Der Abbau hat es in sich. 17 Meter hohe Tribünen, eine Bühne mit allein schon 96 Metern Catwalk sowie die laut Veranstalter größte Outdoor-LED-Wand der Welt: 220 Meter lang. Für den Aufbau haben sie hier unter anderem extra 75.000 Quadratmeter wasserdurchlässigen Asphalt verlegt und mitten auf dem Gelände sogar eine Grube für die Bühne ausgehoben, damit Adele auf einem Überraschungselement mitten im Publikum auftauchen konnte.

All das für zehn Konzerte: rekordverdächtig. Und all das verschwindet nun auch wieder rekordverdächtig schnell. Unwiederbringlich, wie der Veranstalter versichert. "Das habe ich auch der Künstlerin versprochen und ist 'part of the deal': Das, was da drüben steht, wird es in dieser Form nie wieder geben. Wenn man einen Künstler mit so etwas begeistert und der sagt: Ich mache das, weil ich inhaltlich daran glaube. Dann ist es das Wichtigste, dass man das auch nicht kopiert und ein zweites Mal wieder macht", sagt Klaus Leutgeb von der Leutgeb Entertainment Group.

Das Adele-Event als Blaupause

Die Messe München als Großkonzert-Location. Florian Wieder hat schon Bühnen für Megastars wie Beyonce oder Jennifer Lopez entworfen. Mit seiner Heimatstadt und der Messe aber konnte der Star-Architekt auch bei Superstar Adele punkten, als er sie vorab in den USA traf. "Mir fällt nichts ein, wo man so eine Infrastruktur hat, wie man es hier auf der Messe hat. Dann sagt sie: Warum ausgerechnet München? Und dann habe ich gesagt: München ist eine Stadt, die funktioniert auch für große Spektakel. Das Oktoberfest ist das beste Beispiel. Selbst wenn die Stadt voll ist, funktioniert sie noch. Das fand sie wahnsinnig überzeugend."

Doch ist ein Konzert in dieser Größenordnung nochmal hier auf dem Freigelände denkbar? Für die Messe München durchaus, verrät Geschäftsführer Stefan Rummel. "Wir freuen uns über den großen internationalen Erfolg. Darüber, dass so viele Menschen auf der ganzen Welt bei uns waren und es so friedlich verlaufen ist. Unser Team hatte viel Spaß dabei und insofern stehen wir dem Ganzen offen gegenüber, dass wir auch in Zukunft solche besonderen Konzerterlebnisse hier bei der Messe München haben werden."

Das wäre ganz im Sinne der Stadt, die genau in der Zusammenarbeit mit der Messe München großes Potential sieht. "Ich glaube, dass man diesen Rohdiamanten, den man da in Händen hält, nicht nur zur BAUMA gut schleifen kann, sondern dass gerade dieses Setting eine Blaupause ist – auch für die Zukunft", so Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU).

Bildrechte: BR
Bildbeitrag

Der Öffentlichkeit bleibt der Blick auf die Abbauarbeiten wegen der weiträumigen Absperrung weitgehend verwehrt.

Abbau hinter Absperrung

Streng für die Öffentlichkeit abgesperrt wird jetzt also alles abgebaut. Bis Ende September soll so auch der extra verlegte Spezial-Asphalt verschwinden – nicht so belastbar wie Straßenasphalt ist er für den Messebetrieb ungeeignet. Laut Veranstalter soll er recycelt werden, mehr verrät Live Nation nicht. Keine Angaben auch dazu, was zum Beispiel mit den extra für die Künstlerin designten Bühnenteilen passiert.

Die Messe München macht erstmal Konzertpause, so wie übrigens auch Adele: Sie brauche eine Auszeit, hat die Sängerin angekündigt – "für eine unglaublich lange Zeit", wie sie sagt. Und so sagt München nach viel "Hello" von Adele nun "Servus!" zum Superstar.

Bildrechte: BR
Bildbeitrag

Der Gruß der Messe München an Adele, angelehnt an ihren Hit "Hello from the other side".

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!