Ein Veranstaltungstechniker vor einer großen Leinwand mit einem Porträt der Sängerin Adele in der Adele World in München.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Uwe Lein
Audiobeitrag

Für die Konzerte der britischen Sängerin Adele in München wurde eine extra Konzerthalle aufgebaut.

Audiobeitrag
>

Megakonzerte in München: Adele lässt die Kassen klingeln

Megakonzerte in München: Adele lässt die Kassen klingeln

Ein Münchner Konzertsommer der Superlative neigt sich dem Ende entgegen: An diesem Wochenende gibt Adele ihre letzten Konzerte. Die Auftritte von Adele und Taylor Swift sollten in ganz München für hohe Einnahmen sorgen. Eine erste Bilanz.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Mit den beiden letzten von insgesamt zehn Adele-Konzerten geht an diesem Wochenende in München ein Mega-Konzertsommer zu Ende – von Taylor Swift und Coldplay im Olympiastadion bis zu Adele in einer eigens gebauten Arena an der Messe. Jedes Mal waren Zehntausende Besucher dabei, viele aus dem Ausland. In der Hotellerie, Gastronomie und im Einzelhandel waren die Hoffnungen auf ein Umsatzplus groß - und sie scheinen sich erfüllt zu haben.

Fans aus der ganzen Welt reisen nach München

Martin Stürzer, Chef des Münchner Hotels Marc, hat in seinem Haus viele Fans der britischen Pop-Queen Adele beherbergt. Ein paar sind ihm ganz besonders in Erinnerung geblieben. Einige Inder zum Beispiel seien eigens wegen Adele angereist. "Das Publikum ist internationaler geworden", resümiert er. Die meisten Konzertbesucher aus dem Ausland seien freilich aus Großbritannien, der Schweiz, Österreich und den Niederlanden gekommen.

Für die Kollegen habe sich der Mega-Konzert-Sommer ebenfalls im wahrsten Sinne bezahlt gemacht, sagt Stürzer, der auch stellvertretender Münchner Kreisvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) ist. In diesem Monat zum Beispiel hätten die Münchner Hotels 46 Prozent mehr Umsatz als im August des vergangenen Jahres gemacht.

Gastronomie profitiert nur zum Teil

Noch deutlicher sei die Steigerung an den Foodtrucks im Olympiapark: 300 Prozent. Die Adele-World außerhalb der Konzertarena hat 35.000 Sitzplätze und bietet dort Verköstigung schon Stunden vor Veranstaltungsbeginn an. Auch bei Konzerten im Olympiapark seien Besucher bereits weit im Voraus auf dem Gelände und nutzten die Foodtruck-Angebote.

Die Gastronomie in der Münchner Innenstadt hat dagegen nur drei Prozent Steigerung verbucht. Für Stürzer gibt es dafür eine ganz einfache Erklärung. Zum Essen in der Innenstadt würde man klassischerweise zwischen 18 und 22 Uhr gehen, aber "da sind alle schon beim Konzert".

Shoppingtour vor dem Konzert

Ein Einkaufsbummel ist anscheinend aber schon noch drin. Das hat Bernd Ohlmann vom Handelsverband Oberbayern in der eigenen Familie festgestellt. Seine Frau und seine Tochter haben am Freitagabend Tickets für Adele, und für die Tochter war klar: "Da gehen wir vorher schon noch shoppen." – "Das machen viele", ist Ohlmann sicher.

Wie viele es letztlich waren, und wie viel sie ausgegeben haben, kann Ohlmann zwar noch nicht sagen. Aber er spricht schon von einem Super-Sommer für den Einzelhandel – sogar im sonst eher schwachen August. Vor allem Bekleidung und Souvenirs seien bei den Touristen gefragt. Das sei ein wichtiges "Zubrot" auch vor dem Hintergrund, dass die Kunden-Frequenzen beim Einzelhandel immer noch nicht wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht hätten.

Adele bringt eine halbe Milliarde Euro nach München

Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) schätzt, dass allein Adele mit ihren zehn Konzerten mehr als eine halbe Milliarde Euro Ausgaben in die Stadt gebracht hat – für Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel. Als genauso wichtig wertet er aber die Werbung für die Kulturstadt München. Die tragen nicht zuletzt die Touristen selbst in die Welt, wenn sie Bilder aus München in den sozialen Medien verbreiten.

Baumgärtner sieht noch einen möglichen Gewinn für die Stadt: Der Sommer sollte bei internationalen Konzertveranstaltern Lust darauf machen, München weiter zu bespielen - speziell das Messegelände, weil das Olympiastadion wegen einer Sanierung ab Herbst 2025 länger ausfällt. Baumgärtner hat die Konzerte deshalb nicht nur zum Vergnügen besucht, sondern dort auch Gespräche mit "entscheidenden Akteuren" geführt. So gesehen waren die Konzerte für den Wirtschaftsreferenten "wie Arbeit – aber mit Vergnügen hintendran“.

Adele
Bildrechte: BR
Videobeitrag

Adele

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!