Ein Salatbeet mit weißen Leuchten wächst an der Wand.
Bildrechte: BR24/Tina Wenzel
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Erlanger Schüler haben den Gemüsegarten für die Zimmerwand entwickelt. Für ihre Idee haben sie einen Preis gewonnen.

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Erlanger Schüler holen den Gemüsegarten ins Wohnzimmer

Erlanger Schüler holen den Gemüsegarten ins Wohnzimmer

Salat und Kräuter direkt von der Wohnzimmerwand ernten: Das macht ein Erlanger Start-up möglich. Mehr als zwei Jahre haben die jungen Gründer an dem Wandbeet getüftelt – und den ersten Preis dafür eingeheimst.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Es wirkt, als würden der Salat und die Kräuter direkt aus der Wand herauswachsen. Die Idee für den Gemüsegarten an der Wohnzimmerwand hatte der 17-jährige Schüler Max Lauterbach – denn für alles andere hatte er einfach keinen Platz. "Eigentlich wollte ich zuerst etwas kaufen, ich habe aber nichts für Nutzpflanzen wie Salat, Kräuter oder Tomaten gefunden", berichtet der 17-Jährige. Also legte er selbst los. Zusammen mit Freunden tüftelte er an der Bewässerung und der Beleuchtung für sein Wandbeet und gründete das Start-up CompactGreens.

Per App den Wand-Gemüsegarten gießen

Der 17-jährige Simon Zitzmann ist Mitgründer und der Programmierer beim Start-up. Er hat eine App für das Gemüsebeet an der Wand entwickelt. Wenn er aufs Smartphone tippt, leuchten einzelne Lichter, die an den Wandpaneelen montiert sind, heller oder gehen aus. "Die unterschiedlichen Sorten brauchen verschieden viel Licht, um optimal zu wachsen. Mit der App können wir dies für die einzelnen Pflanzen steuern", erklärt der Schüler. Auch die Bewässerung kann er mit dem Smartphone starten und stoppen. Für das ausgeklügelte System hat das Start-up sogar ein Patent angemeldet.

Nachhaltigkeit im Fokus

Mit dem Gemüsebeet für die Wand wollen die Schüler nicht nur frischen Salat in die Wohnung holen, sondern auch CO2 einsparen. "In der Landwirtschaft wird viel CO2 verbraucht, zum Beispiel bei den Lieferwegen", betont Max Lauterbach. Beim Gemüsegarten in der Wohnung falle das weg. Geerntet wird direkt dort, wo der Salat angebaut wird. Das Thema Nachhaltigkeit ist den jungen Gründern wichtig. Fast alles produzieren sie selbst und achten zum Beispiel bei den Wandpaneelen auf recyceltes Plastik.

Tüfteln in der Freizeit

Die Schüler haben sich alles selbst beigebracht. Unzählige Stunden stecken mittlerweile in ihrer Firma – und das alles derzeit noch neben der Schule. "Vor allem in den Ferien können wir gut arbeiten. Es geht viel Freizeit drauf, aber mir macht es Spaß und meine Freunde sind da", sagt Simon Zitzmann. Gemeinsam arbeiten die Schüler am ZAM in Erlangen – dem Zentrum für Austausch und Machen, einer ehrenamtlichen Initiative, die künstlerische, handwerkliche oder technische Projekte ermöglichen will.

Erster Platz für den Gemüsegarten an der Wand

Einen Preis haben die Schüler für ihre Arbeit auch schon gewonnen. Beim bundesweiten Wettbewerb StartupTeens holten sie den ersten Platz. Mit dem Preisgeld haben sie sich ihre eigenen 3D-Drucker gekauft, mit denen sie die Paneele herstellen. Nach Weihnachten wollen sie die ersten Bestellungen ausliefern, Feedback sammeln und weiter an ihrem Gemüsegarten für die Wand tüfteln.

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