Die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg hat Anklage gegen zwei mutmaßliche Fake-Shop-Betreiber erhoben. Die beiden Männer aus Nordrhein-Westfalen sollen sieben betrügerische Online-Shops betrieben haben, mit denen sie Kunden um rund 400.000 Euro prellten.
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Das teilte am Mittwoch die Zentralstelle Cybercrime Bayern mit, die der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg angegliedert ist. Ausgangspunkt der Ermittlungen gegen die 23 und 21 Jahre alten Männer aus dem Kreis Herford war die Strafanzeige eines Geschädigten aus Schwabach.
Angeklagte sollen in mehr als 130 Fällen Betrug begangen haben
Die Männer sollen auf ihren Verkaufsplattformen im Internet zwischen Juni und November 2022 hochwertige Photovoltaik- und Solarmodule angeboten haben. Die betrogenen Kunden gingen in Vorkasse, ohne jemals die bestellten Produkte erhalten zu haben. Dabei sollen die beiden Männer die Daten real existierender Firmen missbraucht haben, indem sie deren Internetauftritte imitierten.
Den beiden Angeschuldigten werden unter anderem 132 Fälle des gewerbsmäßigen Betrugs zur Last gelegt. Der jüngere der beiden Männer muss sich zudem wegen des Besitzes kinderpornografischer Inhalte verantworten, die auf Mobiltelefonen bei ihm sichergestellt wurden. Durch verdeckte Ermittlungen konnten die beiden Männer identifiziert und im März 2023 bei einer Durchsuchungsaktion festgenommen werden. Der 21-Jährige befindet sich seither in Untersuchungshaft.
Zentralstelle Cybercrime Bayern: Über 60.000 Fälle
Die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) wurde vor knapp neun Jahren gegründet. Angefangen hatte sie mit zwei Staatsanwälten, inzwischen ist die Zahl auf 22 gestiegen. Bis Anfang dieses Jahres leiteten die bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg angesiedelten Spezialermittler bislang insgesamt 63.800 Fälle ein. "Das nicht zu beziffernde Dunkelfeld im Bereich von Straftaten im Internet ist allerdings hoch", warnte Justizminister Georg Eisenreich (CSU) im Januar.
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