Musiker sitzen an einem Tisch, auf dem eine Trompete steht, dahinter ein Wand mit drei Plakaten, auf denen "Zukunft" zu lesen ist.
Bildrechte: BR/Markus Feulner

Um die "Zukunft" geht es beim Festival Junger Künstler in Bayreuth. Dabei geht es auch um Künstliche Intelligenz (KI) in der klassischen Musik.

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Festival Junger Künstler: Keine Angst vor KI in der Musik

Um die "Zukunft" geht es beim Festival Junger Künstler in Bayreuth. Mit diesem Thema werden sich die 250 Nachwuchsmusiker aus 20 Nationen befassen. Dabei geht es auch um Künstliche Intelligenz (KI) in der klassischen Musik.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Parallel zu den Wagnerfestspielen gibt es in Bayreuth das Festival Junger Künstler. Es findet heuer zum 74. Mal statt und steht unter dem Motto "Zukunft". 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 20 Nationen verbringen vier Wochen in Bayreuth und Umgebung, um in Oberfranken und der Oberpfalz gemeinsam Projekte zu entwickeln und aufzutreten.

Welche Auswirkungen hat KI auf den Musikbetrieb?

An dem Nachwuchsfestival in Bayreuth nehmen junge Musikerinnen und Musiker, aber auch angehende Künstler und Kulturmanager teil. Auf dem Programm stehen rund 50 Konzerte, Events und Open Airs. Auch soll viel diskutiert werden. Ein Symposium zur Künstlichen Intelligenz (KI) in der Musik gibt es am Freitag (02.08.24). Welche Auswirkungen hat KI auf den heutigen Musikbetrieb? Wie verändert KI schöpferische Prozesse? Diesen Fragen will eine Podiumsdiskussion nachgehen. Beginn ist um 11.00 Uhr im Kultursalon des Zentrums in der Äußeren Badstraße 7a in Bayreuth.

Intendantin: keine Angst vor KI haben

Es gebe die Sorge, dass KI Arbeitsplätze in Kunst und Kultur gefährde, wenn es etwa um die Komposition von Werbemelodien gehe, sagt die Intendantin des Festivals Junger Künster, Sissy Thammer. Komponisten könnten sich in ihrer Entwicklung bedroht fühlen, so die Intendantin. Generell habe Intendantin Thammer aber keine Angst vor der kulturellen und künstlerischen Zukunft: "Wir haben so gute und hoch motivierte junge Menschen, die diese Kultur tragen." Kunst spiele traditionell eine Vorreiterrolle bei Veränderungen in der Gesellschaft. Die Intendantin rät Nachwuchstalenten deshalb, Verantwortung zu übernehmen und die eigene Resilienz zu stärken.

Das Festival Junger Künstler will auch Menschen erreichen, die sonst eher keine klassischen Konzerte besuchen. "Wir wollen sie an dieses Festival binden", so Intendantin Thammer. Deshalb gebe es auch Feste, geselliges Beisammensein und gute Gespräche.

"Vier Jahreszeiten" befassen sich musikalisch mit dem Klimawandel

Start des Festivals Junger Künstler ist am Dienstag (30.07.24) in der Klosterkirche Speinshart um 19.00 Uhr. Ein Holzbläserquintett spielt Zukunftsmusik. Zu den Aufführungsorten zählen auch die Ordenskirche in Bayreuth und der Residenzplatz vor dem Neuen Schloss in Bayreuth. Festlich und offiziell eröffnet wird das Festival Junger Künstler am Samstag (03.08.24) im Bayreuther Zentrum mit einer Fiesta Franconia. Lateinamerikanische Musik ist einer der Schwerpunkte des diesjährigen Festivals. Über Vivaldis "Vier Jahreszeiten" soll sich musikalisch mit dem Klimawandel befasst werden – auch das ein Zukunfts-Thema, heißt es. Im Rahmen einer Werkstatt tritt eine Klimaschutzaktivistin auf.

Nachwuchsmusiker aus der Ukraine und Russland nehmen teil

Besonders stolz ist Intendantin Thammer, dass es gelang, drei iranische Musikerinnen nach Bayreuth einladen zu können, die traditionelle persische Musik vorstellen. Auch eine Begegnung zwischen ukrainischen und einem jungen russischen Musiker ist geplant. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Das Festival Junger Künstler, früher Jugend-Festspieltreffen, wurde 1950 als Begegnungsort für junge Künstlerinnen und Künstler aus Ost und West gegründet. Die Idee war ein friedensstiftendes Treffen unter dem Eindruck des kurz zuvor zu Ende gegangen Zweiten Weltkrieges.

Mit Informationen von dpa

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