Zwei Polizisten stehen vor einem Hochhaus.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Daniel Löb

Im November hatten Unbekannte einen Feuerlöscher aus einem Hochhaus geworfen und fast eine Rollstuhlfahrerin getroffen.

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Feuerlöscher aus Hochhaus geworfen: Verdächtige festgenommen

Vor vier Monaten ist im Nürnberger Stadtteil Langwasser ein Feuerlöscher nur knapp neben einer Rollstuhlfahrerin eingeschlagen. Jetzt hat die Polizei zwei Jugendliche vorläufig festgenommen. Ihnen wird versuchter Mord vorgeworfen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Anfang November des vergangenen Jahres ist im Nürnberger Stadtteil Langwasser ein Feuerlöscher direkt neben einer Rollstuhlfahrerin auf dem Boden gelandet. Monatelang hat die Polizei wegen Mordes ermittelt, jetzt haben die Beamten zwei Jugendliche ausfindig gemacht. Die müssen sich nun wegen des Verdachts des versuchten Mordes strafrechtlich verantworten.

Am 9. November meldete ein Zeuge bei der Polizei, dass soeben ein Feuerlöscher aus den oberen Etagen des 15-stöckigen Gebäudes in der Wettersteinstraße geworfen worden war. Das Geschoss schlug auf dem Gehweg nur etwa zwei Meter neben einer Rollstuhlfahrerin auf. Hätte es die Frau getroffen, wäre sie wohl gestorben, vermutete Polizeisprecher Michael Petzold im Januar.

Drei Tage vor der Tat, also am 6. November, war es bereits zu einem ähnlichen Vorfall gekommen: Unbekannte hatten drei Feuerlöscher aus dem 20. Stock eines Hochhauses der Wohnanlage Neuselsbrunn auf eine Wiese geworfen. Verletzt wurde dabei niemand.

Kripo gründete "Arbeitsgruppe Feuerlöscher"

Die Nürnberger Kriminalpolizei gründete daraufhin die "Arbeitsgruppe Feuerlöscher". Bis auf die Frau gab es allerdings keine Zeugen oder Hinweise zu dem Vorfall. Deshalb forderte die Mordkommission 70 Einsatzkräfte an, um die Nachbarinnen und Nachbarn zu befragen. Die Beamten klopften an 300 Wohnungstüren, verteilt auf drei Hochhäuser in der Wettersteinstraße. Auf jedem Stockwerk kontrollierten die Einsatzkräfte, wie viele Feuerlöscher in den Gängen hingen. Insgesamt haben die Ermittler an dem Tag zwei Dutzend Hinweise erhalten. Schließlich stießen die Ermittler in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth auf die beiden Jugendlichen und nahmen sie vorläufig fest. Mit 14 und 15 Jahren sind die beiden bereits strafmündig und müssen sich folglich nach dem Jugendstrafrecht verantworten.

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