"Fokolar-Bewegung": Dahinter verbirgt sich eine sogenannte neue geistliche Gemeinschaft, die 1943 von der Italienerin Chiara Lubich gegründet wurde. 1964 wurde sie von der katholischen Kirche anerkannt. In der theologischen Aufbruchsstimmung der katholischen Kirche nach dem Vatikanischen Konzil verbreitete sich die fromme christliche Reformbewegung von Laien nach und nach weltweit.
Von der katholischen Laieninitiative zur weltweiten Bewegung
Im Zentrum der Spiritualität der Fokolaren stehen tätige Nächstenliebe und Ökumene. So stammen die Mitglieder aus unterschiedlichen christlichen Konfessionen und sogar aus nichtchristlichen religiösen Traditionen, zum Beispiel aus dem Buddhismus oder dem Islam. Der Name Fokolar leitet sich ab vom italienischen Wort focoli für "Herd": der Glaube soll den Menschen Heimat und Familie sein.
Heute ist die Fokolar-Bewegung in 180 Ländern aktiv. Sie setzt sich für soziale Zwecke ein und für den interreligiösen Dialog. Rund 140.000 Gläubige gehören der Bewegung an. Mit ihrer Organisation "New Humanity" ist die geistliche Gemeinschaft als Nichtregierungsorganisation bei der UNO registriert. Nahe Florenz betreiben die Fokolaren eine eigene Universität für Philosophie und Theologie, Politik- und Wirtschaftswissenschaft.
60 Bischöfe aus aller Welt tagen in Augsburg
Auch in Bayern ist die Fokolar-Bewegung aktiv: Im Friedberger Stadtteil Ottmaring befindet sich das "Ökumenische Lebenszentrum Ottmaring", die größte Lebens- und Wohngemeinschaft der Fokolar-Bewegung in Deutschland. Etwa 120 Leute leben dauerhaft in der ökumenischen Siedlung.
In Augsburg kommen Dienstag bis Freitag 60 Bischöfe der Fokolar-Bewegung zu einem internationalen Treffen zusammen. "Wir wollen Raum für Begegnung und Freundschaft schaffen", so beschreibt Brendan Leahy aus Limerick den Anlass des Christentreffens. Der irische Bischof ist Sprecher der Bischöfe, die der Fokolar-Bewegung nahestehen.
Fokolare treffen Augsburger Bischof und Bürgermeisterin
Außerdem gehe es "um eine Standortbestimmung der Ökumene heute". Auch der Augsburger Bischof Bertram Meier nimmt an dem internationalen Christentreffen teil. Oberbürgermeisterin Eva Weber empfängt eine Delegation der Bewegung im Augsburger Rathaus.
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