Autoscooter, Riesenrad, gebrannte Mandeln – und Bierzelt: Es ist wieder Plärrerzeit in Augsburg und das Wochenende bot für einen Besuch auf Schwabens größtem Volksfest die optimalen Bedingungen. Bei sommerlichen 25 Grad war das Gelände voll – allerdings nicht zu voll, wie der Vorsitzende des schwäbischen Schaustellerverbands, Josef Diebold, erklärt.
Zum ersten Mal Besucherzählung
Denn beim diesjährigen Osterplärrer wird zum ersten Mal gezählt - und zwar, wie viele Menschen das Plärrergelände betreten und wie viele es wieder verlassen. Für den Besucherrekord hat es an diesem sommerlichen Aprilwochenende wohl nicht gereicht, auf eine Sache allerdings ist Verbandsmann Diebold reichlich stolz: "Wir waren zu keinem Zeitpunkt überfüllt."
Für die Anzahl der Besucherinnen und Besucher hatte es nämlich einen festgelegten Höchstwert gegeben – und der war im Vorfeld noch einmal leicht angepasst worden, basierend auf der Einschätzung von Schaustellern und Festwirten.
Schaustellerverband: Keine Sorge vor Überfüllung
Damit konnte verhindert werden, dass das Gelände wegen Überfüllung geschlossen werden musste - ein denkbar schlechtes Szenario, so Diebold: Er habe vorab viele Nachrichten erhalten, ob Gäste aufgrund der neuen Besucherzählung möglicherweise vor verschlossenen Toren stehen könnten. Diese Sorge könne man den Gästen jedoch nehmen, so Diebold im BR24-Interview: "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht."
Insgesamt besuchen den Plärrer mehrere zehntausend Menschen pro Tag, wobei im Laufe des Tages ein reger Durchlauf herrsche. Das belegen die Zahlen vom vergangenen Ostersonntag: Insgesamt waren 50.000 Gäste auf dem Plärrer, am vollsten war das Gelände mit 14.000 Personen.
"In der Pandemie gesehen, was fehlt"
Insgesamt beobachtet der Schaustellerverband auf dem Plärrer, aber auch auf anderen Volksfesten, dass diese teilweise besser besucht werden als vor der Corona-Pandemie. "In der Pandemie hat man gesehen, was fehlt", schätzt Diebold. Volksfeste seien wichtig für die Gesellschaft - auch in Zeiten von Inflation und steigenden Preisen. Die Maß Bier kostet beispielsweise bis zu 80 Cent mehr als im vergangenen Jahr – zwischen 11,70 und 12,40 Euro.
Weil sich der Augsburger Plärrer seit jeher als Familien-Volksfest begreife, gibt es spezielle Tarife, erklärt Diebold - etwa an den Aktionstagen, aber bei manchen Fahrgeschäften auch generell. Auf dem Plärrer kämen aber auch Menschen auf ihre Kosten, die nichts konsumieren oder fahren, so Diebold: Weil der Eintritt auf das Gelände frei ist und die Atmosphäre des Volksfestes deshalb kostenlos bleibt.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!