Jahrelang wurde um die Renovierung des Forsthauses Valepp im Mangfallgebirge heftig gestritten. Naturschützer hatten einen Szenetreff in den Bergen befürchtet. Denn immer wieder werden schön gelegene Almen zu Luxus- Ausflugszielen umgebaut - manchmal auch ohne Genehmigung. Beim Forsthaus Valepp war es anders. Viele Gespräche haben die Sanierung begleitet. Jetzt ist es fertig und hat sogar einen Preis erhalten - den Denkmalschutzpreis des Landkreises Miesbach.
Herzensangelegenheit von Manuel Neuer
Im Kloster Tegernsee ist am Donnerstagabend der Denkmalschutzpreis des Landkreises Miesbach verliehen worden. Fußballprofi Manuel Neuer und Wirt Johannes Rabl erhielten den Preis für die Sanierung des Forsthauses Valepp. Neuer sagte dem BR: "Ich glaube einfach, dass dieses Objekt es verdient hat, wieder für die Gesellschaft geöffnet zu sein, und das war eine Herzensangelegenheit von Johannes Rabl und mir, dass da hinten wieder was geht".
Traditionelle Denkmalpflege und modernes Bauen
Bei der Preisverleihung betonte Kreisbaumeister Christian Boiger, das Forsthaus verbinde traditionelle Denkmalpflege und modernes Bauen in gelungener Weise. Denkmäler seien Marken- und Wesenskern der bayerischer Landesidentität. Auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner betonte die Wichtigkeit der Denkmalpflege in Bayern. Das Konservieren der Denkmäler allein bringe nichts. Man müsse sie auch nutzen können, sagte Aigner bei der Preisverleihung .
Altes Forsthaus drohte zu verfallen
Der Berggasthof Valepp ist rund 180 Jahre alt. Acht Jahre lang stand das Haus leer und drohte zu verfallen. 2022 haben sich die Bayerischen Staatsforsten als Eigentümer für das Investoren Duo Neuer/Rabl entschieden. Das Konzept der beiden hat den Leiter des Forstbetriebs Schliersee überzeugt. Sein Ziel war es, den traditionellen Bergasthof wieder in Betrieb zu nehmen. Die Vergabe erfolgte im Erbbaurecht.
Der Denkmalschutzpreis des Landkreises Miesbach wird jährlich vergeben und ist nicht dotiert. Die Preisträger bekommen eine Flasche Wein und einen kleinen bayerischen Keramik-Löwen.
Burgruine Hohenwaldeck kann nach Sanierung wieder besucht werden
Ein weiterer Preisträger ist Lasse Weicht, Forstbetriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten im Forstbetrieb Schliersee. Er erhielt den Preis für die Sicherung der Burgruine Hohenwaldeck oberhalb des Schliersees. Vor der Sanierung drohten die verbliebenen Mauern der Burg einzustürzen. Daher war sie vier Jahre lang gesperrt. Nun kann die Burgruine wieder besichtigt werden.
Oldtimer statt Heu - die Tenne von Gut Kaltenbrunn
Alexandra Schörghuber wurde für die Erhaltung der Tenne im Gut Kaltenbrunn geehrt. In der Tenne, also einer Art Scheune, sind zwar keine Heuballen mehr untergebracht, dafür jedoch Oldtimer. Außerdem wurden zwei aktive Landwirtschafts-Familien ausgezeichnet, die in ihren Denkmälern leben. Die Familie Gschwendtner erhielt den Preis für die Restaurierung der Kleintiefentalalm, die Familien Greinsberger und Stadler für die Fassaden-Restaurierung ihres Hofs "Beim Funk im Bach".
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