Ein Mann besprüht einen Anzug.
Bildrechte: FFW Gunzenhausen/Stefan Brändlein
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Mit verschiedenen Aktionen will die Gunzenhausener Feuerwehr neue Mitglieder anwerben.

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"Gaffen erwünscht" – Kampagne für mehr Feuerwehrleute

"Gaffen erwünscht" – Kampagne für mehr Feuerwehrleute

Noch kann die Gunzenhausener Feuerwehr die aufkommenden Einsätze abdecken. Doch die Belastung steigt immer mehr. Deshalb wollen die Feuerwehrfrauen und -männer mit einer Kampagne für Unterstützung werben.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Mit der Kampagne "FeuerWIR" sucht die Freiwillige Feuerwehr Gunzenhausen neue Mitglieder. Bei einer Pressekonferenz haben die Verantwortlichen die Aktion vorgestellt. Seit Wochen hängen geheimnisvolle Plakate mit der Aufschrift "xxxWIR.de" im Stadtgebiet, die auf die anstehende Kampagne neugierig machen sollen.

Aktionen in Gunzenhausen

In den kommenden Wochen und Monaten sind verschiedene Veranstaltungen geplant, die den Leuten zeigen sollen: Die Feuerwehr sucht neue Mitglieder, erklärt Philipp Paulus, von der Agentur "Weimer & Paulus", die die Kampagne "FeuerWIR" zusammen mit den Brandschützern entwickelt hat. Die Aktionen sollen die Feuerwehr sichtbar und erlebbar machen, heißt es. So ist am 12. Oktober um 16 Uhr auf dem Gunzenhäuser Marktplatz eine große Übung unter dem Titel "Gaffen erwünscht" mit anschließender Verpflegung geplant, bei der die Feuerwehrleute ins Gespräch kommen wollen. "AnfassBAR" will sich die Feuerwehr am 16. November präsentieren. An diesem Tag könne in der Feuerwehrzentrale in Gunzenhausen Feuerwehrhandwerk ausprobiert werden, so Paulus.

"FeuerWIR": Jeder kann löschen

Mit Flyern, einer Internetseite und einer Social-Media-Kampagne will die Feuerwehr außerdem Vorurteile abbauen und zeigen, dass "alle Feuerwehr sind", erklärt Paulus. Väter und Mütter genauso wie Handwerker oder Bankangestellte. Deshalb auch der Titel "FeuerWIR". Aktuell seien 87 Feuerwehrleute in Gunzenhausen aktiv, erklärt der stellvertretende Kommandant der Gunzenhäuser Feuerwehr, Uwe Jäger. Davon 14 Frauen. Empfohlen seien für eine Stadt in der Größe von Gunzenhausen um die 155 Einsatzkräfte.

Pro Jahr kämen nur drei bis vier neue Mitglieder dazu. Damit lässt sich nach Jägers Angaben lediglich der Wegzug von Feuerwehrleuten oder das Ausscheiden aus dem aktiven Dienst im Alter von 65 Jahren kompensieren. Die Zahl der Mitglieder bleibe aber gleich oder werde weniger. Im Gegensatz dazu werde die Feuerwehr immer häufiger zu Einsätzen gerufen. Im Jahr 2023 waren es 125, führt Kommandant Jäger aus. Dieses Jahr sind es jetzt schon 116.

Feuerwehr ist meistens ehrenamtlich

Oft gehe es bei den Einsätzen nicht mehr um Scheunen- oder Zimmerbrände, sondern viel mehr um technische Hilfeleistung beispielsweise bei Unwettern. "Wir hatten erst eine Woche mit 15 Einsätzen", erzählt Jäger. Das gehe den Feuerwehrleuten an die Substanz, weil die vielen Aufgaben auf weniger Schultern verteilt würden. Der Brandschutz in der Stadt sei nach wie vor gewährleistet. "Aber wir müssen werben, wenn es noch gut ist", ist Jäger überzeugt.

Die Feuerwehr sei eine Pflichtaufgabe der Kommunen, führte Gunzenhausens Bürgermeister Karl-Heinz Fitz (CSU) aus. Dass dieser Dienst ehrenamtlich passiert, sei vielen nicht bewusst. Die Kampagne "FeuerWIR" ist vom Verein der Freiwilligen Feuerwehr Gunzenhausen in Auftrag gegeben worden. Unterstützt wird sie unter anderem von der Stadt Gunzenhausen. Wenn die Feuerwehr neue Mitglieder bekommt, haben sich die Brandschützer als Dankeschön auch einige Aktionen ausgedacht. So wollen sie zum Beispiel bei neun neuen Mitgliedern zusammen mit dem Bürgermeister einen Tag lang die Autos der Gunzenhäuserinnen und Gunzenhäuser waschen.

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