Bayern stärkt seinen Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution: Dafür soll in Kürze eine eigene zentrale Anlaufstelle entstehen. Betroffene können dort dann Verdachtsfälle melden und Hilfe erhalten. Das hat Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) in einer Mitteilung angekündigt.
Verdachtsfälle können telefonisch oder online gemeldet werden
Die Anlaufstelle dient den Angaben zufolge als erste Hilfeorientierung, an die sich Opfer bei Fragen zu Menschenhandel und Zwangsprostitution wenden können. Auch die Polizei erhalte hier Hinweise und könne umgehend aktiv werden, hieß es weiter. Zudem könnten Personen, die sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nehmen, Verdachtsfälle auf Menschenhandel melden. Die Kontaktaufnahme sei telefonisch oder per Internetchat möglich, das Angebot sei kostenlos, anonym und mehrsprachig. Trägerin ist die gemeinnützige und ökumenische Beratungsstelle "STOP dem Frauenhandel" gGmbH mit Sitz in München.
Sozialministerin Scharf lobt Projekt als "großen Schritt"
Das sei "ein großer Schritt im Kampf gegen den Menschenhandel", heißt es in der Mitteilung von Sozialministerin Scharf. Betroffene fänden so schnellstmöglich Hilfe und Unterstützung. Die Vorbereitungen für das Projekt laufen bereits, ihren Betrieb nimmt die Einrichtung voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2025 auf, wie das Sozialministerium in München bestätigte. Der Freistaat fördert die Anlaufstelle bis Ende 2025 demnach mit über 186.600 Euro.
Jährlich werden in Deutschland mehrere hundert Verfahren rund um Menschenhandel abgeschlossen. In 9 von 10 Fällen geht es dabei um Zwangsprostitution.
Mit Informationen von kna und epd
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