Ein Löschhubschrauber in der Luft.
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In einem Waldgebiet nahe der Stadt Selb sollte eine große grenzüberschreitende Katastrophenschutzübung abgehalten werden. (Archivfoto)

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Nach Großbrand in Wunsiedel: Katastrophenschutzübung abgesagt

Nach Großbrand in Wunsiedel: Katastrophenschutzübung abgesagt

Die für das Wochenende geplante große grenzüberschreitende Katastrophenschutzübung ist abgesagt worden. Grund ist der Großbrand in Wunsiedel, der die Einsatzkräfte am Dienstag und Mittwoch gefordert hat.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Wegen der "übermenschlichen Belastung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte" im Zuge des Großbrands in einer Fabrik in Wunsiedel ist die für das Wochenende geplante grenzüberschreitende Waldbrandübung abgesagt worden. Wie das Landratsamt Wunsiedel mitteilt, soll die Übung im kommenden Jahr nachgeholt werden.

Ursprünglich sollten mehr als 400 Einsatzkräfte von insgesamt 25 deutschen und tschechischen Verbänden und Organisationen am Wochenende ihre Zusammenarbeit proben: In einem Waldgebiet nahe der Stadt Selb war für Samstag – also zwei Tage nach dem bundesweiten Warntag – von 9 Uhr bis 15 Uhr eine große grenzüberschreitende Katastrophenschutzübung geplant.

Wassertransport per Helikopter bei Waldbrandübung

Das Szenario sollten Waldbrände im Grenzgebiet östlich von Selb sein. Insgesamt sollte sich die Übungsfläche auf rund zehn Quadratkilometer erstrecken, rund die Hälfte davon auf tschechischem Staatsgebiet. Ziel sollte es laut Christian Frohmader, dem Katastrophenschutzbeauftragten des Landkreises Wunsiedel, sein, vor allem die Komplexität und die Koordination eines solchen Einsatzes realistisch zu üben.

So sollten Löschmittel von Landwirten mit Güllefässern über die großen Tankzüge der Karlsbader Feuerwehr bis hin zum Wassertransport per Helikopter koordiniert werden. Letztere sollten aus dem Feisnitz-Stausee bei Arzberg im Landkreis Wunsiedel Wasser entnehmen und über dem Übungsgebiet abwerfen. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wie zum Beispiel der Bergwacht zur logistischen Unterstützung sollte erprobt werden.

Mehr Zusammenarbeit zwischen Tschechien und Bayern

Eine grenzüberschreitende Übung in dieser Dimension gab es in der Region noch nie, so Wunsiedels Landrat Peter Berek (CSU) im Vorfeld. Der Leiter des Feuerwehrrettungskorps im tschechischen Bezirk Karlsbad, Oldřich Volf, betonte die Bedeutung solcher Übungen für die tschechische Seite. Der Bezirk Karlsbad habe eine längere Grenzlinie zu Deutschland als zum Rest Tschechiens. Zudem stellte Volf im Vorfeld der Übung eine aktuelle tschechische Studie vor, laut derer sich die Waldbrandgefahr durch den Klimawandel bis 2050 in einigen Gebieten an der Grenze verfünfzehnfachen könnte.

Die gemeinsame Übung solle ein Resultat des Grenzlandkongresses in Cham Anfang Juli sein. Dort hatten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der tschechische Premierminister Petr Fiala unter anderem eine engere Zusammenarbeit der bayerischen und tschechischen Feuerwehren vereinbart – auch durch mehr gemeinsame Übungen.

Die Übung soll nun im nächsten Jahr nachgeholt werden.

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