Einsatz von Eisrettungsschlitten am Eibsee.
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Einsatz von Eisrettungsschlitten am Eibsee.

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Großeinsatz am Eibsee: Eingebrochene indische Touristen gerettet

Großeinsatz am Eibsee: Eingebrochene indische Touristen gerettet

Im Kreis Garmisch-Partenkirchen war eine Gruppe von 16 indischen Touristen ins Eis des teils zugefrorenen Eibsees eingebrochen. Zwei Ersthelfer haben drei Verunglückte ans Ufer gebracht und einen reanimiert. Auch die anderen wurden alle gerettet.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Auf dem teils zugefrorenen Eibsee unterhalb der Zugspitze ist es am frühen Nachmittag zu einem Großeinsatz von Rettungskräften gekommen, nachdem 16 Menschen ins Eis eingebrochen waren. Nach Auskunft der Integrierten Leitstelle Oberland konnten alle gerettet werden. Erste Ermittlungen der Polizei vor Ort ergaben, dass es eine Gruppe indischer Touristen im Alter von 22 bis 29 Jahren gewesen war, die sich auf die nur dünne Eisschicht des Eibsees gewagt hatte. Mehrere davon gerieten mit Teilen ihres Körpers unter die Eisdecke in das Wasser, konnten jedoch mit eigener Kraft an das Ufer gelangen. Drei Personen stürzten komplett durch die Eisdecke in den See.

Zwei Ersthelfer retten Eingebrochene und reanimieren Verletzten

Laut einer Pressemitteilung des Bayerischen Roten Kreuzes wurden 14 Personen verletzt, elf davon leicht, zwei mittelschwer. Ein 25-Jähriger musste unter laufenden Reanimationsmaßnahmen ins Krankenhaus gebracht werden.

Zwei unbeteiligte Männer waren vom Ufer aus auf das Unglück aufmerksam geworden und den drei komplett ins Wasser Gestürzten zu Hilfe geeilt. Dabei gelang es den Helfern, einem 37-Jährigen aus Thüringen und einem 43-Jährigen aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen, alle drei Personen aus dem Wasser zu retten und mit dem Boot ans Ufer zu bringen. Der am schwersten Verletzte, ein 25 Jahre alter Mann, wurde von ihnen noch vor Eintreffen der Rettungskräfte am Ufer reanimiert, wie Einsatzleiter Armin Tehfeld dem BR bestätigte. Die meisten Betroffenen wurden in einem Hotel vor Ort betreut, drei Personen kamen in eine Klinik.

Einem Sprecher der Integrierten Leitstelle Oberland (ILS) zufolge wird niemand mehr vermisst. Nach Angaben des BRK waren unter anderem drei Rettungshubschrauber, sieben Rettungswagen, zwei Krankentransportwagen, ein Notarzt-Einsatzfahrzeug, fünf Schnelleinsatzgruppen der Wasserrettung, im Einsatz.

Großeinsatz am Eibsee: Mehrere Personen ins Eis eingebrochen.
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Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen sind gegen Mittag 16 Personen ins Eis des teils zugefrorenen Eibsees eingebrochen.

Webcam zeigt Menschen bei milden Temperaturen auf Eisfläche

Die ILS des Bayerischen Roten Kreuzes war gegen 14 Uhr alarmiert worden, insgesamt gingen über 20 Notrufe ein. Aufnahmen einer Wetter-Webcam an einem nahegelegenen Hotel zeigten am frühen Nachmittag, dass mehrere Menschen trotz Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt und bei strahlendem Sonnenschein auf der zugefrorenen Fläche unterwegs waren.

Die Retter setzten auch sogenannte Eisrettungsschlitten ein, die sogar aufblasbar und damit schwimmfähig waren, wie Markus Achtner von der Wasserwacht Grainau dem BR bestätigte. Dies sollte auch verhindern, dass die Retter selbst auf dem Eis einbrechen und eventuell sogar unter die Eisfläche geraten, was ja immer am gefährlichsten sei. Dass alle auf dem Eis eingebrochenen Personen letztlich gerettet werden konnten, kommentierte einer der Retter gegenüber dem BR mit der Wendung, die Verunglückten hätten "mehr Glück als Verstand" gehabt.

Die Wasserwacht Bayern hat in der laufenden Wintersaison davor gewarnt, zugefrorene Seen zu betreten, wenn diese nicht von offizieller Stelle freigegeben sind: "Es besteht Lebensgefahr, wenn man sich auf diese Eisflächen begibt", warnte der Landesvorsitzende Thomas Huber. "Bricht man ein, so erleidet man innerhalb weniger Minuten einen Kälteschock, der zum Ertrinken führen kann."

Der Eibsee am Fuß der Zugspitze in Grainau ist bei Ausflüglern und Touristen sehr beliebt. Er liegt auf knapp 1.000 Meter Höhe und gehört zur Gemeinde Grainau. In der Region beträgt die Lufttemperatur derzeit tagsüber mehr als 15 Grad Celsius. In Bayern sind aktuell Faschingsferien, entsprechend viele Ausflügler sind unterwegs.

Mit Material von dpa.

Großeinsatz am Eibsee: Mehrere Personen ins Eis eingebrochen.
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Großeinsatz am Eibsee: Zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz. Alle ins Eis eingebrochenen Personen konnten gerettet werden.

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