Entwurfszeichnung der neuen Gänstorbrücke zwischen Neu-Ulm und Ulm
Bildrechte: KRP Architektur / Klähne Bung Ing.
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Die alte Gänstorbrücke aus dem Jahr 1950 ist so marode, dass sie nicht mehr saniert und nur noch durch einen Neubau ersetzt werden kann.

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Grundstein gelegt für neue Gänstorbrücke von Neu-Ulm nach Ulm

Grundstein gelegt für neue Gänstorbrücke von Neu-Ulm nach Ulm

Die alte Gänstorbrücke war zwar erst 1950 erbaut worden, doch schon jetzt ist sie so marode, dass sie nicht mehr saniert und nur noch durch einen Neubau ersetzt werden kann. Dieser soll 2027 fertig sein.

Die Gänstorbrücke über die Donau: "Sie verbindet nicht nur Ulm und Neu-Ulm miteinander, sondern auch Bayern und Baden-Württemberg und ist damit durchaus als soziale Lebensader zu bezeichnen", sagte am Freitagnachmittag Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger bei der Grundsteinlegung für die neue Gänstorbrücke.

Schon Anfang der 1980er-Jahre erste Risse in Brücke entdeckt

Erst im Jahr 1950 war die jetzige Brücke fertiggestellt worden von dem bekannten Ingenieur Ulrich Finsterwalder. Für ein Bauwerk ihrer Größenordnung aber hat sie nur kurz gehalten. Schon 1981 hatten Techniker bei einer Prüfung Risse entdeckt. Nach wiederholten Arbeiten an der Gänstorbrücke waren in den 2000er-Jahren erste Kostenschätzungen für eine grundlegende Sanierung gemacht worden. Dabei wurde immer klarer: Es läuft wohl auf einen Neubau hinaus. Auch weil die Brücke zuvor bereits für den Schwerlastverkehr gesperrt worden, später dann generell in jede Richtung nur noch einspurig befahrbar war. Im Jahr 2018 fiel dann die Entscheidung.

Neue Gänstorbrücke soll rund 53 Millionen Euro kosten

Der sogenannte Ersatzneubau soll nun an derselben Stelle bis zum Jahr 2027 entstehen und die Donau mit einer Länge von 96 Metern überspannen. Die Kosten dafür: rund 52,5 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die aktuelle Brücke war nur 810.000 DM teuer. Die neue Brücke soll rein optisch an das alte Bauwerk aus Stahlbeton erinnern und eine ähnlich filigrane Form bekommen. Sie wird zur Brückenmitte allerdings etwas breiter, was auch für das Brückengeländer gilt und zu einem kurzen Aufenthalt und einem Blick auf die Donau einladen soll, so die Stadt Neu-Ulm. Auch die Fußgänger- und Radfahrwege sollen ausladender als bisher werden und so mehr Sicherheit und Komfort bieten.

Alte Brücke soll auf Schienensystem abgetragen werden

Die derzeitige Gänstorbrücke soll aber nicht gesprengt, sondern über eine Art Schienensystem Stück für Stück abgetragen werden. Allerdings kann man auch während der Bauzeit die alte Brücke benutzen, denn sie besteht genauer betrachtet aus zwei einzelnen Bauwerken. Während die eine Seite abgerissen und neu gebaut wird, kann die andere für Fahrzeuge und Fußgänger offenbleiben.

Zur Grundsteinlegung wurde traditionell eine Zeitkapsel in den Grundstein des Neubaus eingeschlossen, mit einer Stofffigur des Ulmer Spatzen. Und wahrscheinlich ging damit auch der Wunsch einher, dass der Neubau länger halten möge als die Gänstorbrücke aus dem Jahr 1950.

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