Wie schwerelos wirbelt Milla, die 15-jährige Sportakrobatin, durch die Luft. Den Schwung geben ihr ihre Teamkolleginnen Gloria und Sabrina. Dahinter steht jahrelanges hartes Training. Das sich jetzt für die drei aber schon gelohnt hat. Sie haben sich für die Weltmeisterschaften der Sportakrobaten im September in Portugal qualifiziert. Zum ersten Mal seit 30 Jahren ist damit wieder ein Frauenteam aus Augsburg dabei.
Vorbereitung für die WM in Portugal
Die Übung heißt Tsukahara, benannten nach einem japanischen Kunstturner. Zunächst werfen Gloria und Sabrina Milla in die Luft, sie macht dann einen kompletten Salto mit einer gestreckten Schraube und dann noch einen Hock-Salto. Wichtig ist dann die sichere Landung auf dem Boden. Geübt wird zunächst mit Sicherungsseil. Immer und immer wieder. Erst wenn das richtig klappt, kommt das Seil weg und Milla wirbelt frei durch die Luft.
Mischung aus Bodenturnen, Tanz und Akrobatik
Geturnt wird auf einer zwölf mal zwölf Meter großen Bodenmatte. Im Wettkampfprogramm gibt es jeweils eine Balance- und eine Dynamikübung. Dazu kommt dann noch eine Übung, die beide Elemente kombiniert. Die Übungen dürfen maximal zweieinhalb Minuten lang sein und sind auf Musik choreografiert. Die Rollen bei Milla Neumayer, Gloria Baur und Sabrina Wilbold sind klar verteilt: Gloria und Sabrina sind die "Unterfrauen". Sie halten und stützen, geben Milla aber auch den Schwung, den sie braucht für einen Salto oder eine Schraube in der Luft.
Ohne Vertrauen geht es nicht
Die drei Turnerinnen müssen sich in ihrem Sport blind verstehen, sonst klappen die komplizierten Figuren nicht. Besonders wichtig dabei ist, dass Gloria und Sabrina alle Bewegungen völlig synchron machen. Nur dann kann Milla gerade abspringen und sicher landen. Obwohl sie weiß, dass sie sich auf ihre Unterfrauen verlassen kann, bleibt bei jeder Übung die Anspannung.
Bundeskader-Lehrgang soll Zusammenarbeit stärken
Damit sich das Team noch besser einspielt, findet dieser Bundeskader-Lehrgang in Augsburg statt, das Ganze beim Sportakrobatik-Verein in Hochzoll (externer Link). Dabei sind fast ausschließlich Sportler aus der deutschen Nationalmannschaft, die im Herbst bei der WM in Portugal antritt. Sportakrobatik kostet viel Kraft, Ausdauer und Nerven schon beim Training, gesteht Milla. Besonders anstrengend findet sie, dass die Übungen, bis sie perfekt sitzen, immer und immer wieder geturnt werden müssen. "Nochmal und nochmal und nochmal", sagt Milla.
Teilnahme bei der WM motiviert
Schon jetzt herrscht bei den drei Augsburger Turnerinnen Vorfreude auf die WM in Portugal. Ein Wettbewerb, für den es sich lohnt, so viel Freizeit zu opfern und auch am Wochenende in der Halle zu turnen. Für diese Wettkämpfe nehmen sie das alles in Kauf, sagt Sabrina: "Das ist wie so ein Rausch. Man möchte unbedingt weitermachen, man möchte noch mehr Gas geben." Bei der Weltmeisterschaft im September in Portugal können die drei Augsburgerinnen dann zeigen, ob sich das harte Training gelohnt hat.
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