Aufgrund der aktuellen Hitze- und Trockenperiode zeigen die Grundwasserpegel in Niederbayern und der Oberpfalz fast überall klar nach unten. Das teilte Josef Feuchtgruber, Chef des Regensburger Wasserwirtschaftsamts, dem BR mit. Die Trockenheit betrifft auch Schifffahrt und Landwirtschaft.
Grundwasserpegel teils sehr niedrig
Noch sei die Lage zwar nicht dramatisch. Dennoch seien die Pegelstände in Regenstauf und Hohenfels in der Oberpfalz sowie im niederbayerischen Roßbach im Landkreis Rottal-Inn bereits als "sehr niedrig" eingestuft. Wie die Regierung der Oberpfalz zudem mitteilte, verzeichne die Grundwassermessstelle Hemau aktuell einen neuen Niedrigstwert.
Experte empfiehlt Vorkehrungen
Zu Problemen bei der Trinkwasserversorgung kann die Trockenperiode laut Josef Feuchtgruber am ehesten in Regionen wie dem hinteren Bayerischen Wald führen. Dort speist sich das Grundwasserreservoir vor allem aus Quellen, die in niederschlagsarmen Zeiten schnell versiegen können. Noch sei ein solches Szenario aber weit entfernt. Feuchtgruber empfiehlt betroffenen Kommunen, trotzdem zukünftig Verbundleitungen zu errichten, damit Nachbarkommunen ihnen im Notfall aushelfen könnten.
Fahrrinnentiefe der Donau sinkt
Die Trockenperiode führt auch zu fallenden Wasserständen von Flüssen wie der Donau. Teilweise betrage der Wasserstand laut dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau MDK nur noch knapp 2,80 Meter. Dadurch sinkt auch die sogenannte Fahrrinnentiefe. Auf der Donaustrecke zwischen Straubing und Vilshofen müssen Fahrzeuge der Großschifffahrt deswegen bereits langsamer und mit weniger Fracht fahren. Die Situation werde sich laut einer Sprecherin bei anhaltender Wetterlage weiter verschärfen.
Situation in der Landwirtschaft ist angespannt
Eine ähnliche Prognose äußert auch Franz Kerscher, Geschäftsführer des Bayerischen Bauernverbands in Cham: "Die derzeitige Situation aufgrund des geringen Niederschlags ist angespannt. Sollte es die nächsten Tage nicht ergiebig regnen, ist mit Ertragseinbußen zu rechnen." Betroffen seien aktuell vor allem Milchviehhalter, deren Grünlandernte nicht wie erhofft ausgefallen sei. Auch der Anbau von Getreidesorten wie Weizen, Roggen und Blaugerste verlaufe schleppend.
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