Erneut machen sich Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) auf den Weg nach Slowenien. Die ersten Teams waren vor allem auf Räumgerät konzentriert, um die Straßen wieder freizubekommen. Die Lastwagen bringen nun Material für den Bau einer Behelfsbrücke ins Katastrophengebiet. Alles in allem sind es 120 Tonnen Fracht.
THW-Hilfskonvoi startet in Freising
Die Helfer des THW sind am frühen Donnerstagmorgen aus Freising aufgebrochen. Begleitet wird der Transport von 42 Helfern. Neben rund 30 Ehrenamtlichen des Ortsverbands Freising sind auch Fahrer anderer Ortsverbände und ein Team aus Fürth dabei, das ebenfalls auf Brückenbau spezialisiert ist. Sie haben Material für eine 30 Meter lange Behelfsbrücke dabei, die sie in dem Ort Prevalje errichten wollen. Die Brücke vom Typ Bailey besteht laut THW aus vorgefertigten tonnenschweren Teilen aus Holz oder Stahl, die im Baukastensystem miteinander verschraubt werden.
Räumgerät und Bagger bereits in Slowenien
Das THW ist schon seit Montag in Slowenien im Einsatz. Neben einem Vorausteam starteten aus Bayern bereits zwei Konvois mit schwerem Räumgerät, darunter ein Kettenbagger und ein Schreitbagger. Damit sollen zunächst Trümmer beiseite geräumt und Straßen frei gemacht werden.
THW bringt zwei Brücken nach Slowenien
Derzeit sind 32 THW-Kräfte in dem Land. Der neue Trupp umfasst 42 Helfer, wie eine Sprecherin der Hilfsorganisation berichtete. Insgesamt will das THW zwei Brücken in das von Unwettern schwer betroffene Land bringen. Eine zweite Transportfahrt mit Material für eine weitere Behelfsbrücke wird nach jetzigem Stand am Sonntag starten.
Beim THW Freising geht man von einer Einsatzdauer von mehreren Wochen aus. Eine Behelfsbrücke mit etwa 30 Metern Spannweite könne mit einem eingespielten Team innerhalb von drei Tagen errichtet werden. Benötigt würden im Regelfall 20 bis 30 Einsatzkräfte. Das THW Berchtesgadener Land richtet sich derzeit auf einen einwöchigen Einsatz ein.
EU sagte 400 Millionen Euro Hilfen zu
Die Hilfsorganisation reagiert mit ihren Entsendungen auf ein internationales Hilfeersuchen der slowenischen Regierung. Überschwemmungen und Erdrutsche hatten in dem Land enorme Schäden angerichtet. Dörfer wurden evakuiert, Straßen und Eisenbahngleise standen unter Wasser, Brücken wurden weggerissen. Ein Bild von dem verwüsteten Land machte sich am Mittwoch auch die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Sie kündigte insgesamt 400 Millionen Euro EU-Hilfen an, 100 Millionen davon in diesem Jahr und 300 Millionen im nächsten Jahr.
Mit Informationen von dpa und AFP
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