Bayerns Polizei registriert auf dem Straßen des Freistaats immer mehr illegale Autorennen (Symbolbild)
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Immer mehr illegale Autorennen auf Bayerns Straßen

Immer mehr illegale Autorennen auf Bayerns Straßen

Die bayerische Polizei hat bis Mitte November 687 illegale Autorennen registriert – 23 mehr als im Vorjahr. Neben klassischen Rennen zählen auch Fluchten vor der Polizei als "Einzelrennen". Bayern dient oft als Transitland für internationale Rennen.

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Auf Bayerns Straßen hat die Polizei heuer so viele illegale Rennen gezählt wie noch nie zuvor. Von Januar bis Mitte November (Stand 11.11.) registrierten die Einsatzkräfte laut polizeilicher Vorgangsverwaltung 687 illegale Kraftfahrzeugrennen – und damit 23 mehr als im gesamten Vorjahr.

Auch eine Flucht vor der Polizei gilt als "Einzelrennen"

Die Zahlen sind jedoch laut Polizei nur bedingt zur statistischen Auswertung geeignet. Es sei zu beachten, dass es inzwischen auch konsequent als "Einzelrennen" gewertet wird, wenn sich Fahrer einer Polizeikontrolle mit einer Flucht zu entziehen versuchen, erklärte das bayerische Innenministerium gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Darauf sei ein Großteil des Anstiegs zurückzuführen.

Diese Regelung geht auf ein Gerichtsurteil von Mitte 2019 zurück. Seither werden diese Fälle entsprechend angezeigt und finden sich in der Statistik wieder. Dort stiegen die Zahlen dadurch von 191 im Jahr 2018 über 560 im Jahr 2020 und 605 im Jahr 2022 spürbar an. 

Bayern als Transitland: Manche Rennen werden international organisiert

Bei den von der Raser-Szene beabsichtigten illegalen Rennen unterscheidet die Polizei organisierte, teils mehrtägige Rennen mit häufig internationalem Streckenverlauf – bei denen Bayern meist als Transitland durchfahren wird – von privaten Rennen. Diese werden häufig sehr kurzfristig abgesprochen oder werden spontan nach dem Aufeinandertreffen Gleichgesinnter verabredet.

Zudem gibt es die sogenannten Einzelrennen, bei denen Auto- oder Motorradfahrer zu schnell, grob verkehrswidrig und rücksichtslos unterwegs sind, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen.

Erschreckende Beispiele gibt es zuhauf

So beispielsweise im Mai auf der A9 bei Nürnberg. Bei einem privaten Rennen fuhren zwei Fahrer leistungsstarker Wagen zunächst nebeneinander; verlangsamten ihre Geschwindigkeit, um dann auf das Handzeichen eines Beifahrers hin rasant auf rund 250 Stundenkilometer zu beschleunigen. Nur durch zwei Vollbremsungen eines der Beteiligten wurden schwere Unfälle vermieden.

Häufig gab es auch Einzelrennen, etwa auf dem Münchner Innenstadtring: Dort raste ein junger Mann Mitte November an seinem 20. Geburtstag mit mehr als 200 Sachen durch den Brudermühltunnel – erlaubt ist dort Tempo 60. "Auf Grund der späten Uhrzeit und des damit verbundenen geringen Verkehrsaufkommens kam es glücklicherweise zu keiner Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer", resümierten die Beamten.

Den "typischen Raser" gibt es nicht

Auch rasante Fahrten als Folge einer Polizeikontrolle kommen immer wieder vor: Etwa im niederbayerischen Rotthalmünster (Landkreis Passau), wo sich im April eine 21-Jährige einer Kontrolle entziehen wollte. 35 Kilometer weit flüchtete sie vor mehreren Streifen. Dabei fuhr sie auf der Landstraße zum Teil weit mehr als 200 Stundenkilometer schnell, bevor sie – zunächst – unerkannt entkommen konnte.

Einen "typischen" Raser gibt es laut Innenministerium übrigens nicht. "Die Täter rekrutieren sich aus verschiedenen Altersklassen quer durch die Bevölkerung", heißt es. Männer sitzen bei den Rennen allerdings deutlich häufiger hinter dem Steuer als Frauen.

Mit Informationen von dpa

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