Archivbild: Die Knorrhütte hat aktuell zwar nicht geschlossen, ist aber nicht erreichbar.
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Tiefschnee und Lawinengefahr: DAV schließt mehrere Hütten

Tiefschnee und Lawinengefahr: DAV schließt mehrere Hütten

Am vergangenen Wochenende ist es in den Hochlagen winterlich geworden. Wegen Tiefschnee und Lawinengefahr hat der DAV mehrere Berghütten in den bayerischen Alpen geschlossen. Auch viele Zustiege sind nicht begehbar. Was Wanderer wissen müssen.

Der DAV hat aufgrund der aktuellen Witterungsverhältnisse im Hochgebirge mehrere Berghütten bereits geschlossen.

Auf BR-Anfrage teilte die DAV-Sektion München mit, dass das Heinrich-Schwaiger-Haus die Saison wegen des Schneefalls frühzeitig beendet habe. Einige weitere Berghütten seien zwar noch geöffnet, aber derzeit nicht erreichbar, dazu zähle die Höllentalangerhütte. Wegen Tiefschnees könnten Wanderer die Hütte aktuell nicht besuchen, die Höllentalklamm und der Stangensteig wurden außerdem wegen Lawinengefahr geschlossen. Auch die Knorrhütte liegt im Tiefschnee und es besteht Lawinengefahr.

Über 1.200 Meter: Nur mit Winterausrüstung

Die DAV-Sektion München weist ausdrücklich darauf hin, dass Hütten über 1.200 Meter nur mit Winterausrüstung und ausreichend Erfahrung erreichbar sind. Wer eine Tour plant, sollte sich vorab gut über die Witterungsverhältnisse informieren und bei den entsprechenden Hütten anrufen: "Generell kann man wohl annehmen, dass aktuell alle Hütten am Alpenhauptkamm nicht oder schwer zu erreichen sind. Wir empfehlen auf jeden Fall vor Touren, sich bei der Hütte über eine Öffnung und den Zustand des Wegs zu erkundigen", so der DAV.

DAV-Berghütten der Sektion Berchtesgaden geschlossen

Die Berghütten der DAV-Sektion Berchtesgaden sind bis auf Weiteres geschlossen. Alle Reservierungen werden demnach kostenfrei storniert.

Außerdem warnt der Sektionssprecher aufgrund der erhöhten Lawinengefahr vor dem Zustieg mit Schneeschuhen oder Schiern. Auf über 1.500 Meter Höhe liege bereits mehr als ein Meter Schnee. Deshalb ist etwa der Zustieg zum Kärlingerhaus über die Saugasse wegen Lawinengefahr nicht möglich. Die Übergänge zwischen den Hütten im Steinernen Meer sind komplett verschneit und nicht mehr zu sehen. Auch die Wasseralm ist wegen Schneebruchs auf den Zustiegen aktuell nicht erreichbar, so die Warnung des DAV-Sektion Berchtesgaden.

Das Stöhrhaus am Unterberg wurde durch die starken Winde komplett eingeschneit, die Eingänge sind gefroren und müssen von außen freigeschaufelt werden. Das Schneibsteinhaus liegt zwar in direkter Nähe der Jennerbahn Bergstation. Der Wirt Stefan Lienbacher rät aber dennoch von einem Zustieg ab. "Auf der Querung müssen mehrere Gräben gequert werden, in denen sich jederzeit eine Lawine lösen kann." Zudem seien die Wege hüfthoch mit Schnee bedeckt und nicht mehr zu finden.

Im Nationalpark Berchtesgaden ist auch der Wanderweg entlang des Obersees in Richtung Röth/Fischunkelalm ("Hochstieg", Nr. 424/491) bis einschließlich Mittwoch, 18. September, gesperrt.

In den Allgäuer Alpen: Hütten-Zustiege nicht begehbar

In den Allgäuer Alpen sind generell noch nahezu alle Schutzhütten und Alpen geöffnet, allerdings sind rund um Oberstdorf, Bad Hindelang und im Hintersteiner Tal derzeit die Zustiege und die Hüttenverbindungswege witterungsbedingt nicht möglich.

Laut dem aktuellen Bergsportbericht des Marktes Oberstdorf gilt das für sämtliche Hüttenanstiege. Lediglich drei Anstiege werden als "bedingt begehbar" gelistet. Für die Touren und Klettersteige rund um Bad Hindelang gilt ähnliches, von hochalpinen Touren wird aktuell dringend abgeraten. Der Grund: Oberhalb von ca. 1.400 Metern sind die Wege mit Schnee bedeckt, es herrschen winterliche Verhältnisse und Lawinengefahr. Vor allem in den Morgenstunden sind in den Hochlagen Wegstellen vereist oder gefroren.

DAV: Schnee um diese Zeit nicht ungewöhnlich

Ab Mittwoch sei mit besserem Wetter zu rechnen. Laut dem Deutschen Alpenverein (DAV) vor Ort ist Schnee um diese Jahreszeit in den Allgäuer Hochalpen nichts Ungewöhnliches, außerdem sei der Schneefall angekündigt gewesen. "Mit etwas Erfahrung geht man da auch einfach nicht mehr los, nur um dann eingeschneit zu werden", so Heidi Thaumiller, Geschäftsführerin der DAV Sektion Oberstdorf.

Im Video: Herbstwetter bringt Schnee in den Bergen

Das Herbstwetter brachte Schnee in den Bergen
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Das Herbstwetter brachte Schnee in den Bergen

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es irrtümlicherweise, das DAV-Haus Spitzingsee, die Riesenhütte im Hochries-Gebiet, die Höllentalangerhütte und die Knorrhütte im Wettersteingebirge seien geschlossen. Der DAV hat seine Angaben diesbezüglich korrigiert. Wir haben die Passagen entsprechend angepasst.

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