Ein Isarfischer trägt eine Box mit Kronkorken.
Bildrechte: Isarfischer e.V.
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Seit 60 Jahren sammelt der Verein "Isarfischer" in den Münchner Flussauen Müll, zuletzt besondern den kleinteiligen Müll.

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Kiloweise Kronkorken: Fischer kämpfen gegen Müll in der Isar

Kiloweise Kronkorken: Fischer kämpfen gegen Müll in der Isar

Seit 60 Jahren sammelt der Verein "Isarfischer" in den Münchner Flussauen Müll. Inzwischen hat das Ramadama den besonders kleinteiligen Müll und seine Folgen fürs Ökosystem im Fokus. Davon profitiert nicht nur die Isar.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Der Anblick der Box auf der Waage ist beeindruckend: In drei Stunden sind auch dieses Jahr wieder tausende Kronkorken zusammengekommen. Sie bringen rund 13 Kilogramm auf die Waage. Zum Vergleich: 2023 waren es sogar 20.000 Kronkorken mit einem Gewicht von 40 Kilogramm. Gesammelt wurde diesmal auf einem Abschnitt von einem Kilometer. Und das Müllproblem in der Isar ist groß: "Wenn man das hochrechnet, kommt ein riesiger Berg zusammen“, sagt Frank Meißner vom Fischereiverein "Die Isarfischer e.V.".

"Der kleine Müll macht die größten Probleme"

Das jährliche Ramadama an der Münchner Isar ist bei den "Isarfischern" schon seit 60 Jahren Tradition. "Aber wir haben gemerkt, dass sich die Leute und ihr Freizeitverhalten ändern – und damit auch der Müll", erklärt Frank Meißner, warum sich der Verein schon zum zweiten Mal speziell auf Mikro-Müll konzentriert. "Diese Art von Müll kann die Stadt München bei ihren Säuberungstouren nicht auch noch bewältigen", sagt Meißner. Dosenschnipsel, Zigarettenkippen oder Kronkorken drücken sich zwischen die Ufersteine. "Mit dem nächsten Hochwasser sind sie – zack! – in der Isar." Und dort beginnt das Problem.

Große Schäden im Ökosystem

Zigarettenfilter etwa bestehen aus schwer abbaubarem Kunststoff, benutzte Kippen sind außerdem mit Nikotin, Schwermetallen und anderen Schadstoffen belastet, die dann ins Wasser gelangen. Auch Getränkedosen aus Aluminium überleben viele Jahrzehnte im Wasser. Der Münchner Fischer Frank Meißner sagt: "Der ganze Müll, den wir hier an unseren Ufern vor der Haustür in die Umwelt werfen, kommt über das nächste Hochwasser über den Fluss in die Donau und ins Schwarze Meer – und damit ins komplette System." Dabei wäre es so einfach, etwas für den Umweltschutz zu tun: "Nehmt Euren Müll wieder mit", appelliert der Isarfischer, "auch und gerade den kleinen Müll wie die Zigarettenkippen - da wäre so viel erreicht!"

Vor allem die Jugend sammelt

"Wir retten damit zwar nicht die Welt, aber es ist ein Signal", beschreiben die "Isarfischer" ihre Motivation. Und dieses Signal setzt vor allem die Vereinsjugend. Weil man sich gerade für den Mikro-Müll viel bücken muss, sammeln viele Kinder und Jugendliche mit, ausgerüstet mit Handschuhen, Holzpinzetten und Magnethebern, die die Arbeit zumindest ein bisschen erleichtern.

Kronkorken für einen guten Zweck

In diesem Jahr sind die Kronkorken nicht einfach auf den Wertstoffhof gewandert, sondern wurden der Initiative "Kronkorkenliebe" der evangelischen Kirchen gespendet. Sie finanziert mit dem Erlös des Projektes Krankenversicherungen für Kinder in Afrika.

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