Bauarbeiten an der Talbrücke Römershag bei Bad Brückenau.
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Die Talbrücke Römershag der A7 bei Bad Brückenau wird derzeit für rund 95 Millionen Euro rückgebaut und erneuert.

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Marode Autobahnbrücken in Bayern: Wie steht es um die Bauwerke?

Marode Autobahnbrücken in Bayern: Wie steht es um die Bauwerke?

Acht Autobahnbrücken in Bayern haben bei einer Auswertung die Note "ungenügend" erhalten – darunter fünf in Unterfranken. Wie schlimm steht es um diese Bauwerke wirklich, wo wird bereits saniert, und was ist derzeit in Planung? Ein Überblick.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Die A7 ist die längste Autobahn in Deutschland und damit auch eine der am meist befahrenen Strecken. Dementsprechend stark beansprucht sind auch die Brücken. Vier Brücken der A7, die in Bayern liegen, zählen laut einer Auswertung der "Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken" zu den am schlechtesten bewerteten Autobahnbrücken der Bundesrepublik.

Welche Brücken in Bayern betroffen sind

Zum einen wären da die beiden Mainbrücken bei Marktbreit im Landkreis Kitzingen – eine in Fahrtrichtung Ulm, eine in Fahrtrichtung Fulda. Zum anderen die Talbrücken Römershag bei Bad Brückenau in der Rhön.

Seit August 2022 werden die 55 Jahre alten Autobahnbrücken bei Bad Brückenau saniert. Der Zustand der 290 Meter langen Bauwerke hat sich im Lauf der Jahrzehnte massiv verschlechtert, sie sind den heutigen Verkehrsverhältnissen und Belastungen nicht mehr gewachsen.

Die Erneuerung sei auch aufgrund der "nicht mehr ausreichenden Tragreserven zwingend erforderlich", heißt es von der zuständigen Autobahn GmbH des Bundes in Nordbayern auf BR24-Anfrage. Grund ist der "rasant angestiegene Güter- und Schwerverkehr". 41.000 Fahrzeuge fahren täglich über die Talbrücke.

Bund investiert 95 Millionen Euro allein in Talbrücken Römershag

Zurzeit wird die Brücke in Fahrtrichtung Fulda/Hessen rückgebaut und erneuert. Der Verkehr wird über die bestehende Brücke umgeleitet. Für den Schwerlastverkehr ab 40 Tonnen Gesamtgewicht ist die Brücke jedoch gesperrt.

Bis 2028 soll die neue Talbrücke Römershag dann in beiden Fahrtrichtungen fertig gestellt sein. Dazu kommt eine 770 Meter lange Lärmschutzwand in Fahrtrichtung Würzburg. Rund 95 Millionen Euro investiert der Bund allein in diese Brücke.

Karte: Hier liegen die Brücken mit den schlechtesten Zustandsnoten in Bayern

Zustand und Traglast der Brücken fließen in Bewertung ein

Basis für die Auswertung der "Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken" sind die Zustandsnoten der einzelnen Autobahnbrücken ab einer Länge von mehr als 50 Metern. Diese sind in der Brückenstatistik der Bundesanstalt für Straßenwesen (BaST, Stand März 2024) erfasst.

Bei der Auswahl der 100 am schlechtesten bewerteten Brücken war die Zustandsnote der primäre Faktor, der Traglastindex der sekundäre. Je höher der Faktor von I bis V ist, desto weniger ist der entsprechende Abschnitt für die aktuelle Verkehrsbelastung geeignet. Es wurden Brücken mit mindestens 50 Metern Länge und mit einer Zustandsnote ab 3,3 in die Untersuchung einbezogen.

Vorbereitungen für Brückensanierungen in Unterfranken laufen

Offensichtlich baufällig sind auch die beiden Teilbauwerke der Mainbrücke Marktbreit im Landkreis Kitzingen auf der A7, die 1982 fertig gestellt wurde. Hier läuft bereits das Planfeststellungsverfahren, um das Baurecht zu bekommen. Die beiden 928 Meter langen Brückenteile sind derzeit für den Schwerlastverkehr ab 40 Tonnen Gesamtgewicht gesperrt. Etwa 30.500 Fahrzeuge fahren täglich darüber.

Für eine Brücke der A81 bei Kist am Autobahndreieck Würzburg-West gilt das Fahrverbot ab 60 Tonnen. Hier laufen laut Autobahn GmbH aktuell sogenannte Baugrunderkundungen im Rahmen der ersten Vorplanungen.

Grafik: In diesem Zustand sind Bayerns Brücken

Brücken-Bauwerke in Bayern sind nicht einsturzgefährdet

Bei manchen Brücken hört sich die Zustandsbewertung jedoch schlimmer an, als sie letztendlich ist. Heißt: Die Verkehrssicherheit sowie die Standsicherheit sind laut Autobahn GmbH des Bundes nicht gefährdet. Hier entsteht die Bewertung etwa durch einen Schaden auf der Fahrbahn oder an einem Geländer.

Das ist zum Beispiel bei der Talbrücke Staffelbach in Oberfranken der Fall. Hier handle es sich um einen "lokalen Einzelschaden". Es geht es um einen Schaden an der Betonschicht durch Umwelteinflüsse, wie die Autobahn GmbH auf BR24-Nachfrage mitteilt. Dieser soll voraussichtlich 2025 behoben werden. Ein Ersatzneubau der 1989 erbauten Brücke sei hier nicht erforderlich. Sicherheitsrelevante Schäden würden sofort behoben.

Schwäbische Brücke: Vom Verkehr überlastet

Die Brücken bei Bad Brückenau und Marktbreit in Unterfranken fallen unter das Brückenmodernisierungsgesetz. Sie zählen also zu den 4.000 maroden Brücken, die der Bund auf seine Prioritätenliste gesetzt hat.

Auch für die Brücke der A96 bei Ferthofen in Oberschwaben, die über die Iller führt, sind bereits Nachrechnungen zur Tragfähigkeit geplant. Die 79 Meter lange Brücke wurde, wie die meisten Brücken im Freistaat, in den 1970ern fertig gestellt. Der Überbau besteht seit 1979 und weist einen Traglastindex von IV auf. Er ist also deutlich überlastet vom aktuellen Verkehrsaufkommen. Laut der Autobahn GmbH des Bundes in Südbayern weist die Brücke "alterstypische Betonschäden auf, die nach den derzeitigen Planungen im nächsten Jahr saniert werden".

Bei Regensburg: Beton abgeplatzt, Hilfsstützen an Brücke

Ähnlich ist es mit der Brücke der A93 bei Regensburg-Kumpfmühl in der Oberpfalz. Sie ist seit 1970 für den Verkehr freigegeben und besteht aus zwei Teilbauwerken, je eines für jede Fahrtrichtung. Hier mache sich vor allem der zunehmende Verkehr über die Jahre an der Brücke bemerkbar. Täglich fahren etwa 65.000 Fahrzeuge über die Brücke.

Es gebe beispielsweise Betonabplatzungen an den Brückenrändern, so ein Sprecher der Autobahn GmbH des Bundes in der Niederlassung Südbayern. Hilfsstützen, die die Brücke entlasten sollen, sind derzeit in Planung. Wann die Brücke neu gebaut wird, steht noch nicht fest. Einsturzgefahr besteht nach Einschätzung von Fachleuten aber nicht.

Grafik: So alt sind Bayerns Brücken

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