Nach der Festnahme eines Mineralölhändlers aus dem Landkreis Hof wegen mutmaßlichen Dieselbetrugs hat sein Verteidiger am Donnerstag Beschwerde gegen den Haftbefehl beantragt. Sein Mandant müsse freigelassen werden, da weder Flucht- noch Verdunkelungsgefahr bestehe, argumentiert Verteidiger Jürgen Schmidt. Das Gericht werde "zeitnah" über den Antrag entscheiden, so ein Sprecher des Amtsgerichts.
Beschlagnahmung von Lkw bedroht 50 Arbeitsplätze
Gleichzeitig hoffen die Verteidiger, dass die Staatsanwaltschaft Hof die beschlagnahmten Tanklastwagen für das Heizölgeschäft wieder frei gibt – sonst sei innerhalb kürzester Zeit die Existenz des Unternehmens mit insgesamt 50 Arbeitsplätzen gefährdet, sagte Verteidiger Reinhard Denzler.
In einem ersten Schritt habe man bereits erreichen können, dass voraussichtlich ab Montag die Diesel-Zapfsäulen an verschiedenen Tankstellen des Unternehmens wieder in Betrieb genommen werden können. Momentan werde der mutmaßlich verunreinigte Dieselkraftstoff abgepumpt und für die weiteren Ermittlungen zwischengelagert, so der Anwalt.
Besorgte Autobesitzer und unbezahlte Steuern
Bei der Polizeiinspektion Hof melden sich momentan "täglich ein halbes Dutzend" Kunden des Tankstellenbetreibers, so ein Polizeisprecher. Die Kunden wollten Anzeigen erstatten, weil sie befürchteten, dass durch den mutmaßlich falsch deklarierten Dieselkraftstoff Schäden an ihren Autos und landwirtschaftlichen Fahrzeugen entstanden seien.
Die Staatsanwaltschaft Hof wirft dem Mineralöl-Händler aus dem Landkreis Hof vor, dass an seinen sieben Tankstellen seit November 2023 Schmieröl als Dieselkraftstoff verkauft worden sei. Da dafür keine Mineralöl- und Umsatzsteuer abgeführt worden sei, soll ein Schaden von insgesamt 21,6 Millionen Euro entstanden sein.
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