Der Eichstätter Dom von Innen.
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Der frisch sanierte Eichstätter Dom öffnet am 20. Oktober wieder.

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Nach Generalsanierung: Eichstätter Dom öffnet wieder

Nach Generalsanierung: Eichstätter Dom öffnet wieder

Über vier Jahre war der Eichstätter Dom für die Bevölkerung geschlossen. Umfangreiche Sanierungsarbeiten standen an. Am Sonntag wird die Kathedrale nun wiedereröffnet. Die Besucher erwarten einige Veränderungen .

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 am Samstagvormittag am .

Warmes Licht fällt auf die Altarinsel und schafft eine angenehme Atmosphäre. Ein schlichtes goldenes Kreuz steht nun auf der rechten Seiten, auf der linken ein in goldgehaltener filigraner Ambo, der näher an die Kirchenbänke herangerückt worden ist. "Wir wollen beim Predigen näher bei den Menschen sein. Und so auch direkter spüren, wann sie zuhören und wann eher nicht", berichtet Domkapitular Reinhard Kürzinger, der für die Kathedralkirche verantwortlich ist. Er ist begeistert von der neugestalteten Kirche und ist davon überzeugt, dass sie auch den Gläubigen gefallen wird. "Die ersten Besucher, mit denen ich hier war, die waren begeistert", verrät er. Die Generalsanierung des Doms war ein Mammutprojekt. Nun ist es abgeschlossen. Die Wiedereröffnung steht an.

Projektzeit und Kosten im Plan

Geplant war die Domsanierung schon lang. Die Hauptarbeiten begannen dann 2019. Im März 2020 musste der Dom schließlich für die Öffentlichkeit geschlossen werden. Die Dompfarrei zog in die nahegelegene Schutzengelkirche um. Nun, gute vier Jahre später, ist das Bauprojekt abgeschlossen. Im Großen und Ganzen hätte man die Planung eingehalten, auch wenn es immer wieder kleinere Verzögerungen gegeben habe, teilt Thomas Sendtner, der Leiter des Bereichs Hochbau beim Staatlichen Bauamt Ingolstadt, mit. Zeitlich hatte man etwa drei Jahre vorgesehen. Die Kosten waren mit 15 Millionen veranschlagt gewesen. Nun belaufen sie sich auf 18 Millionen Euro. Davon trägt der Staat mit rund 12 Millionen den Hauptanteil. Die restlichen knapp sechs Millionen übernimmt die kirchliche Seite. Der Staat bezahlt beispielsweise die Dachsanierung, die Erneuerung des Gewölbes oder der Fenster.

"Ich finde es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es ist ein wichtiges Baudenkmal. Es ist ein wichtiges Gebäude für die Stadt, das Bistum und letztlich auch für den Freistaat. Und deswegen ist es eine sinnvolle und notwendige Aufgabe", meint Sendtner. Auch für Touristen ist der Dom wichtig, betont Lars Bender, Tourismuschef der Stadt. "Der Dom ist das Wahrzeichen und die Hauptsehenswürdigkeit. Und das hat uns sehr gefehlt und wir haben das auch bei den Buchungen gespürt." Die Freude sei nun umso größer. Der Dom locke Menschen in die Stadt. "Der Dom ist Wallfahrtsort, spiritueller Ort und auch kultureller Veranstaltungsort", meint er.

Generalsanierung nur alle 80 Jahre

Bei der Sanierung handelt es sich um eine sogenannte Generalsanierung, wie sie nur alle 80 bis 100 Jahre vorgenommen wird. Dafür erstellten die Arbeiter Gerüste außen am Dom, aber auch im Inneren. Die Kathedrale haben sie dafür komplett leergeräumt. Unter dem Gewölbe zogen sie einen Boden ein, um so Teile des Gewölbes zu erneuern, aber auch Malereien zu renovieren. Dazu kamen zahlreiche Risse im Mauerwerk. Das Dach haben die Dachdecker komplett neu eingedeckt. Auch der Dachstuhl zählte zu den Arbeiten, viele Holzbalken hatten unter der Feuchtigkeit gelitten und mussten ausgetauscht werden.

Viele Neuerungen auch im Inneren

Und auch im Inneren der Kirche gibt es Neuerungen: Der Dom erstrahlt nun in hellem, warmem Licht. Dafür hat man ein neues Beleuchtungssystem installiert. Die Altarinsel hat ein Künstlerehepaar umgestaltet. Außerdem hat die Kirche einen barrierefreien Zugang neben dem Hauptportal bekommen. Über einen Fahrstuhl können nun gehbehinderte Menschen oder Familien mit Fahrstuhl leichter in die Kirche kommen. Nach dem Brand in der Kirche Notre Dame in Paris entschieden sich die Verantwortlichen zudem, eine neue Löschanlage einzubauen.

Domfest zur Wiedereröffnung

Am Sonntag, 20. Oktober, wird nach einer Prozession die Pforte des Doms geöffnet. Dann feiert der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke einen Gottesdienst. Für Kinder gibt es eine Kinderkirche. Danach findet ein Domfest mit bayerischen Tapas und Musik statt. Dabei wird der Bischof zum Kellner. Er wird Essen und Getränke ausgeben. Am Nachmittag werden Führungen durch die Kirche angeboten. Um 17 Uhr können die Gläubigen eine Vesper, ein Abendgebet, feiern. Von 20 bis 22 Uhr gibt es noch ein außergewöhnliches Angebot: "Dom meets Lights & Beets". Da gibt es eine Lichtinstallation mit Elektrobeats.

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