Drei Wochen lang war die Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Würzburg im Bereich Kitzingen und Dettelbach komplett gesperrt, jetzt ist sie zumindest einspurig wieder befahrbar. Denn die Aufräum- und Reparaturarbeiten dauern nach den Unwetterschäden weiter an, wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf BR24-Anfrage mitteilt. Fahrgäste müssen sich also weiter auf Behinderungen und wohl auch auf Schienenersatzverkehr mit Bussen einstellen. Betroffene können sich auf folgender Seite online informieren: https://regional.bahn.de/regionen/bayern/fahrplan/aktuelle_betriebslage (externer Link).
Zweigleisig fahren erst ab Ende September möglich
Aktuell geht die Bahn davon aus, dass beide Gleise erst Ende September wieder befahren werden können. Bis dahin bleibe der Bahnverkehr eingeschränkt. Laut DB-Sprecherin müssen unter anderem die Bereiche, in denen der Bahndamm abgerutscht ist, durch Stützbauwerke aus Beton gesichert, Signalfundamente entlang der Strecke neugebaut und das Gleisbett teilweise neu gemacht werden. "Da der beschädigte Streckenabschnitt in einem Trinkwasserschutzgebiet liegt, stimmen wir alle baulichen Maßnahmen eng mit dem Wasserwirtschaftsamt ab. Alle Arbeiten werden von einem Umwelt-Ingenieur vor Ort begleitet", heißt es weiter von der Bahn.
Umleitungen von anderen Bahnstrecken
Und manche Fahrgäste müssen sogar noch mit weiteren Verzögerungen und Behinderungen rechnen. Der Grund: Bauarbeiten auf anderen Strecken, weshalb andere Züge auf die Strecke Nürnberg – Würzburg umgeleitet werden müssen. Auf den Streckenabschnitten Nürnberg – Neustadt (Aisch) und Würzburg – Kitzingen fallen bei der RE 10 und der S6 deshalb einzelne Züge aus. Die RE 10 fährt nur im Zwei-Stunden-Takt. Die Einschränkungen gelten laut Bahn voraussichtlich bis zum 1. Juli. Bis zum 15. Juli wird außerdem die Linie RB80 zwischen Würzburg und Marktbreit wegen Bauarbeiten gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet.
Mehrere Hangrutsche entlang der Strecke
Die Unwetter am 1. und 2. Juni haben im Landkreis Kitzingen massive Schäden hinterlassen – auch an den Gleisen. Ein Hang bei Kitzingen drohte, abzustürzen. Insgesamt gab es in dem eineinhalb Kilometer langen Abschnitt der Strecke zwischen Kitzingen und Dettelbach mehrere Hang- und Dammrutsche. Dort sei die Strecke stark beschädigt worden.
Am ersten Juni-Wochenende waren schwere Gewitter mit Starkregen über den Landkreis gezogen. Straßen waren überflutet, Keller mit Wasser vollgelaufen und Bäume umgestürzt. Über 800 Einsatzkräfte waren vor Ort. Insgesamt entstanden Schäden von rund 20 Millionen Euro.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!