Mirko Fikentscher beim Fotografieren.
Bildrechte: BR
Videobeitrag

Mirko Fikentscher aus Oberfranken setzt Landschaften und Tiere mit großem Aufwand ins Bild.

Videobeitrag
>

Naturfotograf: Auf der Jagd nach dem perfekten Schnappschuss

Naturfotograf: Auf der Jagd nach dem perfekten Schnappschuss

Mirko Fikentscher aus Rehau ist Naturfotograf aus Leidenschaft. Seit seinem 16. Lebensjahr liegt der heute 29-Jährige auf der Lauer, um den perfekten Schnappschuss zu bekommen. Der Oberfranke verewigt die Motive und macht Kunstwerke daraus.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Am liebsten ist Mirko Fikentscher frühmorgens unterwegs, um seine Fotos zu machen. Einer seiner Lieblingsorte liegt unweit von Selb, kurz vor der tschechischen Grenze. Nach einem kurzen Fußmarsch erreicht er den sogenannten "Breiten Teich": einen idyllisch gelegenen Waldsee, den kaum einer kennt.

Für den 29-Jährigen ist der ein besonderes Motiv, denn vor allem in den frühen Morgenstunden und in der Dämmerung ist die Wasseroberfläche ganz glatt, sodass sich der umliegende Wald und auch der Sternenhimmel im See spiegeln. Mirko Fikentscher war schon häufiger in Finnland und findet, der See sähe aus, als wäre er nicht in Oberfranken, sondern in dem nordischen Land.

Die besondere Magie des Ortes

Immer wieder hat Mirko Fikentscher den "Breiten Teich" fotografiert, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Er hat Bilder gemacht, auf denen sich die Milchstraße im See spiegelt. Die besondere Magie dieses Ortes versucht er durch die Bearbeitung seiner Bilder noch zu unterstreichen. Er verändert Helligkeiten, hebt bestimmte Farben hervor. Dadurch werden die Fotos zu Kunstwerken. Fikentscher versucht so, in jedes Bild seinen eignen Charakter einfließen zu lassen und macht die Fotos so zu seinem unverwechselbaren Markenzeichen.

Fotograf von Kindes Beinen an

Schon seit seinem 16. Lebensjahr durchstreift Mirko Fikentscher vor allem seine Heimat, das oberfränkische Fichtelgebirge, mit der Kamera. Bekannte und weniger bekannte Plätze und Orte in ungewöhnlichen Perspektiven darstellen – das ist sein Anspruch. Der Waldstein mit der Aussichtsplattform, die besonderen Felsenformationen drumherum – das hat es dem 29-Jährigen angetan.

Für ihn ist das Fichtelgebirge mit all seinen Sagen und Mythen ein verwunschener Ort. Und gerade in der Dämmerung wirkt es, als könnten jeden Moment hinter den Felsen Zwerge und Kobolde hervorspringen, findet er. Durch seine Fotos versucht er das zum Ausdruck zu bringen.

Herausforderung Tierfotografie

Eine besondere Faszination haben für Mirko Fikentscher Tierfotografien. Doch um den perfekten Schnappschuss zu bekommen, muss er sich oft stundenlang im Tarnanzug auf die Lauer legen. Besonders zeitaufwändig war eine Serie von Fotos, die er von einem Eisvogel geschossen hat, der am Ufer eins Flusses gebrütet hat. Über drei Wochen lang saß Mirko Fikentscher fast jeden Tag über mehrere Stunden unter einer Art Tarnnetz versteckt am Ufer des Gewässers und hat bewegungslos ausgeharrt, bis der Vogel dann eines Tages kam und wenige Meter vor dem Fotografen auf einem Ast gelandet ist.

Für Fikentscher war das der Moment, um auf den Auslöser zu drücken – wieder und wieder. Denn die ersten Bilder waren verwackelt, da der Ast unter dem Vogel erst einmal nachwippte. Doch dann schoss der junge Oberfranke Fotos, wie man sie von dem scheuen kleinen Vogel selten zu Gesicht bekommt. Auch junge Füchse beim Spielen vor dem Bau hat Mirko Fikentscher mit viel Ausdauer und langer Warterei vor die Linse bekommen.

Fotos für Internet und Bildband

Mehr als 112.000 Menschen folgen Fikentscher bis heute auf der Online-Plattform Instagram. Dort stellt er seine Aufnahmen ein. Landschaftsaufnahmen von Orten in ganz Bayern ebenso wie seine außergewöhnlichen Fotos von scheuen Wildtieren. Doch nicht nur im Netz ist der 29-Jährige erfolgreich, der auch im Auftrag von Tourismusverbänden, Hoteliers und Firmen auf Fotosafari geht. Auch ein Münchner Buchverlag ist auf die Fotografien des jungen Oberfranken aufmerksam geworden und hat im Jahr 2022 den Bildband "Bayerns sagenhafte Landschaften" mit Fikentschers Aufnahmen von bayerischen Landschaften herausgebracht.  

"Das war am Anfang schon ein surreales Gefühl, in den Buchladen reingehen zu können und dann sieht man dann seinen Namen auf dem Buch stehen. Aber ich bin schon sehr stolz drauf", sagt Mirko Fikentscher. Einen Traum hat er noch. Er würde gerne eines Tages das Foto fürs Cover des renommierten Magazins "National Geographic" liefern dürfen. Denn das sei für einen Landschaftsfotografen wie ihn einfach das Allergrößte.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!