Eine hochmoderne Kinderklinik mit insgesamt 196 Betten für Kinder aller Altersstufen - so soll das "Neue Hauner" in München-Großhadern einmal aussehen. Doch das einstige Leuchtturmprojekt zieht sich nun schon zwölf Jahre hin und wird dreimal so teuer wie geplant.
Nach mehrfacher Verschiebung der Eröffnung wurde am Montag nun der erste Spatenstich für das neue Kinderkrankenhaus in Großhadern gesetzt. Die Kosten für die Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität sind immer wieder um Millionen gestiegen. Nun werden die Kosten auf 420 Millionen Euro kalkuliert und vom Freistaat übernommen, teilte das Uniklinikum am Montag mit. Mit dieser Summe ist das Projekt dreimal so teuer wie am Anfang gedacht.
Mehr Platz, mehr Kosten für Baufirmen
Gründe für die immer weiter gestiegenen Kosten für die neue Kinderklinik gab es mehrere. Zum einen musste der Platzbedarf immer wieder nachgebessert werden. Zum anderen sind die Preise für Baufirmen und Handwerker im Laufe der Zeit stark gestiegen.
Insgesamt stünden für das Projekt 550 Millionen Euro zur Verfügung, sagte ein Sprecher der Staatskanzlei. Den Angaben nach werden die Arbeiten für den Neubau voraussichtlich sechs Jahre dauern. Das Krankenhaus soll Ende dieses Jahrzehnts die Nachfolge des Dr. von Haunerschen Kinderspitals, das in der Vergangenheit vom Pflegemangel betroffen war, antreten.
Söder sieht Geld für Klinik gut angelegt
"Dieses Geld ist für die Zukunft unserer Kinder hervorragend angelegt", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei einem Festakt zum Spatenstich. Der eigentliche Baubeginn für die Kinderklinik ist für das zweite Quartal 2023 geplant. Einen konkreten Termin gebe es dafür bisher nicht, sagte ein Sprecher des Uniklinikums am Montag.
Bayern schreibe mit dem Neubau Geschichte, sagte Bayerns Kunst- und Wissenschaftsminister Markus Blume. "Wir geben einer der renommiertesten und wichtigsten Kinderkliniken Deutschlands eine neue Heimat und untermauern unseren Anspruch als Medizinstandort Nummer eins."
Patientenversorgung wohl erst ab 2030
Ursprünglich hätten die Arbeiten schon 2018 starten sollen. Das Projekt wurde jedoch wegen Änderungen am Entwurf sowie der Corona-Pandemie immer wieder verschoben. Der Start der Patientenversorgung im Neubau ist derzeit für Ende 2029 beziehungsweise Anfang 2030 geplant.
Es soll eine hochmoderne Kinderklinik mit insgesamt 196 Betten für Kinder aller Altersstufen entstehen. So können man alle Krankheitsbilder an einem zentralen Standort versorgen, heißt es in einer Pressemittteilung der LMU. In dem siebengeschossigen Gebäude werden die Kliniken für Kinderheilkunde und Kinderchirurgie untergebracht.
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