Die ehemalige Kaufhof-Filiale zwischen der Königstraße und der Pfannenschmiedsgasse in Nürnberg
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Die Stadt Nürnberg hat die Kaufhof-Filiale erworben. Sie hat große Pläne mit der leerstehenden Immobilie.

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Neues Leben für leerstehenden Nürnberger Kaufhof

Neues Leben für leerstehenden Nürnberger Kaufhof

Die Nürnberger Fußgängerzone hat schon bessere Zeiten gesehen. Leerstand überall. Besonders schlimm ist es, seit vor einem Jahr die Kaufhof-Filiale in der Königstraße geschlossen wurde. Jetzt hat die Stadt hat große Pläne mit dem leeren Warenhaus.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Andrea Heilmaier läuft mit einem entspannten Lächeln an der leeren Kaufhof-Filiale in der Königstraße vorbei. Die Nürnberger Wirtschaftsreferentin ist quasi die neue Eigentümerin des ehemaligen Warenhauses mitten in der Fußgängerzone. Seit vergangener Woche gehört es der Stadt. Dem Vernehmen nach hat die Kommune rund 30 Millionen Euro dafür ausgegeben. Über die Summe wurde Stillschweigen vereinbart, sagt die CSU-Politikerin. Nur so viel: "Wir haben einen angemessenen Preis dafür bezahlt."

Kommune will aktiv gestalten

Viel wichtiger ist für sie, dass mit dem Kauf durch die Stadt ein entscheidender Schritt getan wurde, um dauerhaften Leerstand zu verhindern. "Es ist die Möglichkeit als Kommune tatsächlich Einfluss darauf zu nehmen, wie wir diesen sensiblen Bereich der Innenstadt gestalten können." Gleichzeitig wolle die Stadt damit auch ein Signal senden. "Wir wollen unsere Innenstadt entwickeln und positiv in die Zukunft führen."

Kaufhof-Immobilie: 15.000 Quadratmeter für neue Ideen

Der Kaufhof ist ein Baudenkmal aus der Nachkriegszeit. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, auch wenn das zum Beispiel den Altstadtfreunden nicht gefällt. Sie plädieren für einen Abriss. Doch das Thema dürfte nach dem Kauf nicht mehr aktuell sein. Auch wenn der Kaufhof mit den leeren Schaufenstern und der schmutzigen Fassade recht vergammelt aussieht. Die Werte lägen im Inneren. Rund 15.000 Quadratmeter Verkaufsfläche hatte die Filiale. Viel Platz also für die Ideen der Wirtschaftsreferentin.

Andrea Heilmaier denkt in viele Richtungen. Zentral für sie ist zunächst eine Nutzung der Immobilie als Kongresszentrum. "Das brauchen wir seit Jahren in Nürnberg in der Kapazität zwischen 500 und 1.500 Teilnehmern." Dazu soll die NürnbergMesse in die Planungen mit einbezogen werden. Aber auch die Bereiche "Bildung, Erwachsenenbildung und Wissenschaft" könnten Raum im Kaufhof finden. Was möglich ist, soll in den kommenden Monaten geprüft werden. Eine entsprechende Projektgruppe im Rathaus gibt es bereits.

Andere Städte können Vorbild sein

Andere Städte haben es vorgemacht. Sie nutzen ehemalige Kaufhäuser als Theater (Neuss), als Hörsaalgebäude (Siegen), als Museum (Chemnitz), als Multifunktions-Immobilie mit Kita auf dem Dach (Recklinghausen), als Bibliothek (Crimmitschau) und als Ausweichquartiere für Schulen (Lübeck). Das sind nur einige Beispiele. Sie haben aber alle eines gemeinsam: Im Mittelpunkt steht das öffentliche Interesse, nicht das von Finanzinvestoren.

Nürnberger sollen ihr Haus mit planen

Das ist auch Christine Kayser wichtig. Die Vorsitzende der Nürnberger Rathaus-SPD steht vor einem großen Plakat am Bauzaun vor dem Kaufhof, auf das Bürger ihr Wünsche geschrieben haben. "Genau so stellen wir uns vor, dass der Prozess jetzt laufen muss", sagt sie. "Es braucht eine Übereinkunft, was die Nürnbergerinnen und Nürnberger, es soll ja ihr Haus hier werden, an dieser Stelle haben wollen."

Impuls für den leeren "Citypoint"

Das Erdgeschoss muss nach Kaysers Ansicht allen gehören. Es muss offen sein, durchgängig und eine Zone für einen konsumfreien Aufenthalt. Kayser hat dabei die nächste Problem-Immobilie in der Fußgängerzone im Blick: das seit vielen Jahre leerstehenden Einkaufzentrum "Citypoint" gleich hinter dem Kaufhof in der Pfannenschmiedsgasse. Auf dem Platz zwischen den beiden Häusern müsse "pulsierendes Stadtleben stattfinden und entwickelt werden". Aktuell baut das "Erfahrungsfeld der Sinne" hier einige Stationen auf.

Musik und Ausstellungen als Zwischennutzung

Der wiederbelebte Kaufhof soll also die gesamte Fußgängerzone aufwerten. Das ist zumindest die Hoffnung der Nürnberger Kommunalpolitiker. Ob das aufgehen kann, wird sich vielleicht in einem Jahr zeigen. Dann werden die Planung abgeschlossen sein und es wird feststehen, welcher Nutzungs-Mix für die Nürnberger City passt. Bis dahin sollen Konzerte und Pop-Up-Ausstellungen das ehemalige Warenhaus beleben.

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