Bauarbeiten in Furth im Wald
Bildrechte: BR/Renate Roßberger

Die ersten Bauarbeiten für die Landesgartenschau 2025 in Furth im Wald haben begonnen.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Noch ein Jahr bis zur Landesgartenschau Furth im Wald

Am 22. Mai 2025, also in genau einem Jahr, wird in der Oberpfälzer Kleinstadt Furth im Wald eine Landesgartenschau eröffnet. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Statt der anfänglichen Skepsis herrscht in der Bevölkerung jetzt Aufbruchsstimmung.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Wer momentan durch Furth im Wald fährt, merkt noch überhaupt nichts von Blumen- oder Gartenarbeiten. Stattdessen erlebt man umfangreiche Baumaßnahmen, steht vor Straßensperren und Umleitungsschildern. Für die Landesgartenschau 2025 wird nicht nur das eigentliche Ausstellungsgelände vorbereitet, sondern auch Teile der Innenstadt. Zum Beispiel wurden zwei ehemalige Brauereien abgerissen.

Stadtbach Kalte Pastritz wird freigelegt

Die großen Brachflächen, die dadurch entstanden sind, werden ganz neu gestaltet. Auf dem einen Gelände entsteht ein Stadtpark mit Spielplatz. Auf dem anderen Gelände nutzt man den neu gewonnenen Platz, um eine langweilige Durchgangsstraße komplett umzubauen. Hier soll man später auf breiten Gehwegen unter Bäumen flanieren können.

Die Kalte Pastritz, ein stark verbauter, teils in den Untergrund verbannter Stadtbach, wird freigelegt. Dort kann man später an manchen Stellen die Füße ins Wasser hängen lassen. Die veraltete Further Festhalle wurde ebenfalls schon abgerissen. An ihrer Stelle entsteht eine nagelneue Parkarena für Veranstaltungen.

Rund 22 Millionen werden investiert

Rund 22 Millionen werden für die Landesgartenschau allein in bauliche Maßnahmen investiert. Dafür gibt es üppige Zuschüsse aus verschiedenen Töpfen des Freistaats Bayern, sodass die Stadt selbst nur sieben bis acht Millionen aus eigener Tasche finanzieren muss.

Das ist trotzdem eine stolze Summe für Furth im Wald, denn "wir sind keine reiche Stadt", betont Bürgermeister Sandro Bauer. Aber man habe in den letzten Jahren die alten Schulden abgebaut. Jetzt könne und müsse man sich wieder Sanierungen leisten. Dafür sei die Gartenschau ideal. Denn durch die Zuschüsse könne man wichtige städtebauliche Maßnahmen "gleich mit durchziehen", die nicht nur für die Gartenschau gedacht sind, sondern Furth im Wald auch langfristig lebenswerter machen.

Das sind ja alles bauliche Investitionen, die der Bevölkerung auch nach der Landesgartenschau erhalten bleiben. (Bürgermeister Sandro Bauer)

Vorteil für die Besucher, die 2025 zur Gartenschau kommen: Sie können nicht nur das eigentliche Gartenschaugelände erleben, das später eingezäunt wird. Sondern sie sollen danach durch die nahe gelegene Altstadt flanieren, in der vieles frisch saniert wurde.

Aus Skepsis wird allmählich Aufbruchsstimmung

2018 hat Furth im Wald den Zuschlag für die Landesgartenschau 2025 bekommen. Doch lange Zeit blieb die Bevölkerung eher skeptisch. Brauchen wird das? Wird das nicht viel zu teuer? Gegen den Abriss der alten Festhalle drohte sogar ein Bürgerentscheid, zu dem es dann aber doch nicht kam. Inzwischen macht sich eine deutliche Aufbruchsstimmung in der Bevölkerung breit.

Mehr als 100 Menschen haben sich schon für ehrenamtliche Aufgaben angemeldet, zum Beispiel im Führungs- und Kinderprogramm: "Das ist eine Chance für Furth im Wald, sagt etwa Toni Fischer. Der 72-jährige Rentner hat sich als ehrenamtlicher Helfer gemeldet. "Da muss man mithelfen, dass wir das alles auf die Reihe bringen." Auch Steffi Macharowsky hilft ehrenamtlich. Die 50-jährige Lehrerin findet "die Further haben das Gefühl, dass sie jetzt etwas zeigen können. Es gibt eine Aufbruchsstimmung und einen gewissen Stolz."

Furth im Wald hatte lange das Image eines etwas verschlafenen Städtchens an der tschechischen Grenze, in der sich nur im Sommer bei den Drachenstich-Festspielen etwas rührt. Dieses Image soll sich mit der Landesgartenschau ändern.

Pflanz-Arbeiten beginnen im Herbst nach dem Drachenstich

Die Bäume, Stauden und Blumen für die Landesgartenschau werden erst ab Herbst 2024 gepflanzt. Dann wird man sich erst genauer vorstellen können, was die Besucher ab Mai 2025 erwartet. Auch am Veranstaltungsprogramm, den Aktionen für Kinder und dem genauen Angebot an Besucherführungen wird noch gebastelt. Für die Durchführung der Landesgartenschau sind insgesamt noch einmal 7,2 Millionen Euro eingeplant, mehr als die Hälfte als Zuschuss.

Gartenschau als Chance und Schwung für Lokale

Die Stadt hofft, dass sich möglichst viele Furtherinnen und Further vom Gartenschau-Fieber anstecken lassen und zum Beispiel ihre eigenen Privatgärten herrichten. Besucher sollen beim Flanieren durch Furth im Wald möglichst viel Schönes entdecken. Auch Geschäftsleute sollen sich beteiligen. Ein gutes Beispiel für die entstehende Aufbruchsstimmung ist das neu eröffnete Lokal Designcafé Kul.

Wirt Benjamin Wanninger, 38 Jahre, ist dafür nach vielen Jahren in Österreich wieder zurückgegangen in seine Heimatstadt Furth im Wald. In der Gartenschau sieht er die Möglichkeit, dass in der Stadt "endlich wieder investiert wird, dass was für die Optik der Stadt getan wird und dass wieder mehr Menschen herkommen." Die Landesgartenschau in Furth im Wald wird am 22. Mai 2025 eröffnet und dauert bis zum 5. Oktober 2025.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!