- Direkt zum aktuellen Artikel: Sonne, Stimmung und zwei Schläge: So war der Wiesn-Auftakt
"O'zapft is - auf eine friedliche Wiesn!" Mit diesen Worten und zwei Schlägen hat Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter im Schottenhamel-Festzelt das erste Fass Wiesn-Bier angezapft. Während er mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder anstieß, signalisierten zwölf Böllerschüsse den Wartenden in den anderen Zelten: Das 189. Oktoberfest ist eröffnet - das Bier darf fließen.
Reiter hat Routine - Söder setzt Statement
Kurz vor 12 Uhr waren Reiter und seine Frau von Fanfarenklängen begleitet ins Schottenhamel-Zelt eingezogen, gefolgt vom Münchner Kindl und dem Ministerpräsidenten. Für Reiter war es bereits die neunte Wiesn-Eröffnung. Auch heuer brauchte er nur zwei Schläge, um den Zapfhahn in den "Hirschen", das 200-Liter-Bierfass, zu treiben.
Beim Anstich spielt der bayerische Ministerpräsident traditionell nur die zweite Geige hinter dem Münchner Oberbürgermeister. Markus Söder nutzte den Auftritt trotzdem für ein Statement: Erstmals trug er eine kurze Lederhose, dazu nach wie vor Bart, und sagte in Anspielung auf die Frage nach der Kanzlerkandidatur von CDU und CSU: "Wenn man die Wahl hat: Berlin oder die Wiesn – die Wiesn ist einfach besser."
Im Video: Moritz Steinbacher auf der Wiesn
Heuer gibt's neue Maßkrüge - mehr Platz für Schaum
Während Reiter und Söder ihre Maß noch in Steinkrügen bekamen, trinken die Wiesn-Besucher wie immer aus Glaskrügen - diesmal allerdings aus neuen. Auf den ersten Blick ist der Unterschied zwischen "alt" und "neu" nur schwer zu erkennen. Der direkte Vergleich zeigt aber: Der Eichstrich, also die Ein-Liter-Markierung, sitzt am neuen Krug etwas weiter unten; er ist aber etwas höher als der alte. Im neuen Krug haben der Liter Bier und eine ordentliche Schaumkrone besser gemeinsam Platz.
Einzug der Wiesnwirte auf festlichen Kutschen
Vor dem Anstich waren die Wiesnwirte im traditionellen Festzug auf dem Oktoberfest-Gelände eingezogen. Das Münchner Kindl Franziska Inselkammer führte den Zug von einem Kaltblüter winkend an. Sie hat einen besonderen Bezug zur Wiesn: Ihre Eltern sind die Wirte des Armbrustschützenzelts. Etwa eine halbe Stunde lang zogen prächtig geschmückte Kaltblüter eine Kutsche nach der anderen auf die Theresienwiese, begleitet von Musikkapellen und Spielmannszügen. Nicht nur die Wirte der fast 40 großen und kleinen Festzelte winkten von ihren Kutschen; auch Schausteller und Marktkaufleute sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadt München waren Teil des Zugs.
Am morgigen Sonntag folgt dann der traditionelle Trachten- und Schützenzug.
Sanitäter haben schon in den ersten Stunden zu tun
Auf der Wiesn-Sanitätsstation haben die Ärzte und Sanitäter bis Mittag bereits mehr als 60 Patienten versorgt; die kamen noch nicht mit Alkoholproblemen, sondern vor allem mit Sturzverletzungen wie Schürfwunden, einem verletzten Knöchel und einer ausgekugelten Schulter. Gäste mit Kreislaufproblemen und Glasverletzungen mussten ebenfalls behandelt werden.
Bier und Essen sind teurer geworden
Millionen Biere werden an den kommenden 16 Festtagen ausgeschenkt. Der Liter kostet heuer bis zu 15,30 Euro. Auch das Essen wird teurer – unter anderem wegen der wieder höheren Mehrwertsteuer. Gratis gibt es das Wasser an mittlerweile zehn Zapfstellen im Freien.
17 große Festhallen stehen auf dem Festgelände, dazu zahlreiche kleinere Zelte, Standl und Buden sowie rund 150 Fahrgeschäfte und "Belustigungsbetriebe". Einige gibt es nur auf dem Oktoberfest – zum Beispiel die "Krinoline", in der man zu Blasmusik gemütlich im Kreis fährt. Dort wird heuer 100. Jubiläum begangen.
Bis 6. Oktober wird mitten in der Stadt gefeiert. Rund sechs Millionen Besucher werden heuer erwartet.
Im Video: O'zapft is!
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