Rufbushaltestelle in einem Ortsteil von Gunzenhausen.
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Das Rufbus-Netz von Gunzenhausen ist erfolgreich und wird ausgeweitet.

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ÖPNV auf dem Land: Gunzenhausen erweitert Rufbus-Netz

ÖPNV auf dem Land: Gunzenhausen erweitert Rufbus-Netz

In Städten und Gemeinden auf dem Land fährt der Bus oft nur einmal am Tag. Weitere Buslinien lohnen sich wegen zu niedriger Fahrgastzahlen nicht. In Gunzenhausen fährt seit fast zehn Jahren der Rufbus. Mit Erfolg. Darum wird das Netz nun ausgeweitet.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Die Stadt Gunzenhausen tüftelt seit Jahren daran, wie im Stadtgebiet und in den 14 Ortsteilen der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ausgebaut werden kann. Vor etwa zehn Jahren dann ein wichtiger Schritt: der Rufbus wird eingeführt. Der fährt bestimmte Haltestellen zu festgelegten Fahrplanzeiten an, aber nur wenn die Fahrgäste ihn mindestens eine Stunde vorher bestellt haben. "Der Rufbus ist ein wichtiger Baustein im ÖPNV-Angebot", ist Gunzenhausens Bürgermeister Karl-Heinz Fitz (CSU) überzeugt. Es sei wichtig, Menschen, die nicht mehr Autofahren können oder es nicht wollen, nicht abzuhängen.

Keine Parkplatzsuche mehr

Vor etwa drei Jahren hat sich dann die Gemeinde Pfofeld mit seinen Ortsteilen an das System angeschlossen. "Wir wollten unseren Leuten ermöglichen, nach Gunzenhausen zu kommen", sagt der Pfofelder Bürgermeister Reinhold Huber (Freie Wählergemeinschaft Langlau/Rehenbühl). Es habe etwas Anlaufzeit gebraucht, aber mittlerweile würde Rufbus sehr gut genutzt. Viele würden den Vorteil sehen, in der Stadt keinen Parkplatz mehr suchen zu müssen, berichtet Huber.

Rufbus wird auch zeitlich ausgeweitet

Insgesamt nutzen rund 5.600 Menschen pro Jahr den Rufbus, berichtet Stefan Dietz, Geschäftsführer der Mobilitäts- und Verkehrs-GmbH (MVG), die den Rufbus koordiniert. Tendenz steigend. Für die Fahrt gelten die Tickets des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN). Der Rufbus wird ab dem Jahreswechsel auch zeitlich ausgeweitet. So fährt er nun nicht mehr nur unter der Woche, sondern auch an Wochenenden und Feiertagen.

Freistaat fördert Rufbus

Der Rufbus sei ein gutes Angebot für Bürgerinnen und Bürger, ohne dass die Kosten aus dem Ruder laufen, findet Dietz. Zudem werde der Rufbus vom Freistaat Bayern gefördert – sowohl die bestehenden fünf Buslinien, als auch der Anschluss der fünf Gemeinden. Zusammen mit der Gemeinde Pfofeld lägen die Betriebskosten derzeit bei 70.000 Euro, sagt Stefan Dietz. Die Stadt kooperiert in Sachen Rufbus mit einem Taxiunternehme. So würden keine Personalkosten entstehen.

ÖPNV auch für Urlaubsgäste

"Wir möchten uns die Verbesserung des ÖPNV leisten – für unsere Bürger und vor allem auch für unsere Urlaubsgäste", sagt der Haundorfer Bürgermeister Christian Beierlein (Wählergemeinschaft Obererlbach). Die könnten so auch mit dem ÖPNV anreisen.

Dem pflichtet auch der Absberger Bürgermeister Helmut Schmaußer (Wählergruppe "Neues Dorf Absberg") bei. Seine Gemeinde liegt direkt am Brombachsee. Dort sei zudem auch noch E-Car-Sharing geplant. Auch für die Dittenheimer sei die Anbindung durch den Rufbus an Gunzenhausen als Mittelzentrum wichtig, betont der dortige Bürgermeister Günter Ströbel (Freie Wählergemeinschaft). In Westheim sei das Nahverkehrsangebot stark ausgedünnt, so Herbert Weigel (Wählergemeinschaft Hüssingen), Bürgermeister in Westheim. Gnotzheim hat bereits vor zwei Jahren Kontakt mit Gunzenhausen aufgenommen, um sich dem Rufbus anzuschließen, berichtet Jürgen Pawlicki (parteilos). Die Busverbindung sei auch dort sehr schlecht. Nun werde das viel besser.

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