Eine Sirene auf dem Dach eine Hauses.
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Bis zu einer Stunde lang haben Sirenen in Oberfranken beim Probealarm geheult. Schuld war ein Softwarefehler.

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Panne in Franken: Sirenen hören nicht auf zu heulen

Panne in Franken: Sirenen hören nicht auf zu heulen

Probealarm-Tag mit diversen Pannen: Fast eine Stunde lang haben Sirenen in Oberfranken geheult und sich nicht mehr abstellen lassen. In Unterfranken blieben dagegen einige Sirenen stumm. Eine Sirene geriet gar in Brand.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Abend am .

Am Vormittag sind beim bayernweiten Probe-Alarm überall im Land die Sirenen angesprungen. In Oberfranken haben sich danach dutzende Sirenen aber nicht mehr abstellen lassen. Betroffen seien die Landkreise Coburg, Kronach und Lichtenfels gewesen, so ein Sprecher der Integrierten Leitstelle (ILS) in Ebersdorf bei Coburg. Das Innenministerium sprach von etwa 100 Sirenen, die etwa 15 Minuten lautstark Alarm schlugen. Ein Sprecher der ILS schätzte die Dauer dagegen auf 30 bis 45 Minuten und die Zahl der betroffenen Sirenen auf rund 250. Eigentlich sollte der angekündigte Probealarm nach nur einer Minute beendet sein.

Seit 11 Uhr seien viele Anrufe von Anwohnern eingegangen, besonders aus den Bereichen Bad Staffelstein, Ebensfeld und Coburg, so der Sprecher. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger hätten am Telefon auch ihrem Unmut Luft gemacht und Mitarbeiter der Verwaltung beschimpft.

21 Sirenen in Ebensfeld heulen ohne Pause weiter

Hintergrund der Panne sei offenbar ein Softwarefehler gewesen, der dafür sorgte, dass die ILS keine Kontrolle mehr über die Sirenenanlagen hatte. Allein in Ebensfeld bei Lichtenfels heulten 21 Sirenen ohne Pause weiter. Vielerorts musste die Feuerwehr ausrücken, um die Anlagen von Hand abzustellen. Thilo Kraus, Kreisbrandrat des Landkreises Lichtenfels, sagte dem BR: "Wir haben die Sicherungen gezogen und den Akku entnommen." Inzwischen sei es allerdings gelungen, die Sirenentöne auch wieder durch eine Software zu beenden. Noch sei nicht absehbar, wie viele Sirenen genau betroffen waren. Auch müsse geklärt werden, ob der Softwarefehler nur die ILS oder auch andere Stellen in Bayern betroffen habe.

Innenminister Herrmann: "Eine Sirene ist sogar in Brand geraten"

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) erklärte das Problem gegenüber dem BR so: Im Bereich der Integrierten Leitstelle Coburg sei in mehreren Gemeinden der Abschalte-Befehl technisch nicht richtig umgesetzt worden. "An einer Stelle ist eine Sirene am Schluss sogar in Brand geraten. Auch dem muss sorgfältig nachgegangen werden, wie es dazu kommen konnte", so Herrmann. In einer Stellungnahme der Regierung von Oberfranken heißt es dazu: "Aufgrund der Dauerbelastung einer Sirene kam es zu einer Überhitzung, wodurch die Sirene beschädigt wurde."

Im Landkreis Lichtenfels soll am Abend der Probe-Alarm erneut durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Sirenen wieder einwandfrei funktionieren, so ein Landkreissprecher.

20 neue Sirenen in Aschaffenburg schweigen beim Test

Während in Ebensfeld die Sirenen nicht mehr ausgingen, gingen sie in Aschaffenburg gar nicht erst an. Die Stadt hatte ihr neues Sirenenwarnsystem mit in den Test geschickt. Doch keine der 20 neuen Sirenen, die im Stadtgebiet und den Stadtteilen installiert wurden, heulte zum geplanten Zeitpunkt um 11.05 Uhr.

Allerdings sei das System noch nicht offiziell in Betrieb und es habe noch keine Abnahme stattgefunden, erklärte der Chef der integrierten Leitstelle Untermain, Alexander Herzing, auf BR-Anfrage. Trotzdem habe man die Funktionsfähigkeit ausprobieren wollen. Jetzt versuche man herauszufinden, woran es lag, dass die Sirenen keinen Ton von sich gaben. Wann die offizielle Abnahme des Warnsystems stattfinde, stehe noch nicht fest, so Herzing.

Mit Informationen von dpa.

Im Video: Probealarm - Warntag in Bayern

In Bayern war heute Warntag: An vielen Orten heulten um 11 Uhr die Sirenen und Handy-Nutzer erhielten Alarm-Meldungen.
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In Bayern war heute Warntag: An vielen Orten heulten um 11 Uhr die Sirenen und Handy-Nutzer erhielten Alarm-Meldungen.

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