Am Rande der Demonstration gegen Rechtsextremismus am Kornmarkt in Nürnberg soll ein 61-jähriger Mann die Nazi-Parole "Sieg Heil" gerufen haben. Anschließend soll der Sohn des Mannes einem Demonstranten ins Gesicht geschlagen haben.
Polizei: Demoteilnehmer mit der Faust geschlagen
Laut Polizei rief der 61-Jährige am Samstagnachmittag bei der Demonstration "Sieg Heil". Sein 29-jähriger Sohn war ebenfalls anwesend. Als ein 46-jähriger Demonstrationsteilnehmer versuchte, den Mann festzuhalten, um ihn der Polizei zu übergeben, eskalierte die Situation: Der Sohn schlug dem Demonstranten mit der Faust ins Gesicht.
Wegen Nazi-Parole und Körperverletzung: Ermittlungen laufen
Der Demonstrant blutete am Ohr und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Nach Polizeiangaben habe sich der 61-Jährige durch "Nazis raus"-Rufe auf der Demonstration provoziert gefühlt und daraufhin den Mittelfinger gezeigt sowie die verbotene Parole gerufen. Gegen Vater und Sohn wurde ein Ermittlungsverfahren "wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen, Beleidigung und Körperverletzung" eingeleitet.
Bundesweite Proteste gegen Rechtsextremismus
Am Samstag hatten bundesweit hunderttausende Menschen gegen den Rechtsruck und für Demokratie demonstriert. In München versammelten sich bis zu 320.000 Menschen auf der Theresienwiese, in Nürnberg protestierten mindestens 20.000. Auch in zahlreichen weiteren Städten – von Würzburg bis Bremen – gingen Tausende auf die Straße.
Gleichzeitig Parteitag der CSU in Nürnberg
Gleichzeitig stimmten sich in Nürnberg die Christsozialen bei einem Kleinen Parteitag auf die verbleibenden zwei Wochen bis zur Bundestagswahl ein.
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt begann den Parteitag mit einer Verbalattacke gegen die Proteste gegen die gemeinsamen Abstimmungen von Union und AfD im Bundestag zur Migrationspolitik. Im Land herrsche eine Stimmung für den von CDU und CSU angestrebten Politikwechsel, sagt der CSU-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl. "Die, die nicht Teil dieser Stimmung sind, die wollen jetzt ihre mangelnden Argumente durch Lautstärke auf der Straße ersetzen."
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