Das Brose-Werk in Coburg von außen.
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Brose will erneut Arbeitsplätze streichen.

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Personalabbau: Brose wird 700 Stellen in Deutschland streichen

Personalabbau: Brose wird 700 Stellen in Deutschland streichen

Schwache Werksauslastung, Umsatzeinbruch und deutliche Verluste – deshalb will der Autozulieferer Brose sein Personal deutlich zurückfahren. In einem ersten Schritt sollen bis Ende des kommenden Jahres 700 Stellen in Deutschland gestrichen werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der Automobilzulieferer Brose wird im Geschäftsjahr 2024 erneut seine gesteckten Ziele nicht erreichen und konkretisiert Pläne zum Personalabbau. Nach Angaben des Unternehmens vom Dienstag liegt der Umsatz mit 7,7 Milliarden Euro drei Prozent unter dem des Vorjahres. Deshalb sollen die "indirekten Personalkosten" künftig um 20 Prozent reduziert werden.

Brose erreicht Ziele nicht: Sparmaßnahmen konkretisiert

Im Rahmen einer Betriebsversammlung hat das Unternehmen am Dienstag die Mitarbeiter in Coburg auch über bevorstehende Sparmaßnahmen informiert. Wie es in einer Mitteilung heißt, werde Brose die indirekten Personalkosten weltweit bis 2027 in mehreren Stufen um rund 20 Prozent reduzieren. Diese hätten sich massiv erhöht und lägen mehr als doppelt so hoch wie die Lohnkosten der Fertigungsmitarbeiter.

Stellenabbau: Mehr als 500 Arbeitsplätze in Franken gestrichen

Bereits im Sommer hatte das Unternehmen angekündigt, insgesamt 950 Stellen abbauen zu wollen, vorwiegend in der Verwaltung. Diesen Plan hat Brose-Geschäftsführer Stefan Krug am Dienstag für die fränkischen Standorte konkretisiert. Demnach werden in einem ersten Schritt deutschlandweit im kommenden Jahr 2025 rund 700 Stellen wegfallen. In Coburg und Bamberg seien jeweils rund 200 und in Würzburg 120 Stellen betroffen. Weltweit beschäftigt Brose derzeit etwa 32.000 Mitarbeitende.

"Diese Anpassungen sind schmerzhaft, aber erforderlich, um die Arbeitsplätze der verbleibenden Mitarbeiter zu sichern." Stefan Krug, Brose Geschäftsführer

Brose setze sich für eine sozialverträgliche Umsetzung in enger Abstimmung mit Arbeitnehmervertretern ein. Gleichzeitig werde es zu einer Neuorganisation des gesamten Unternehmens kommen, um Aufgaben effizienter zu bündeln und Führungsebenen abzubauen, so Brose weiter.

Geschäftsjahr 2024: 53 Millionen Euro Verlust bei Brose

Die Gewerkschaft IG Metall kenne die Pläne bereits und sei nicht überrascht worden, so Nicole Ehrsam von der IG Metall Coburg. Bereits im November hatte Brose Geschäftsführer Stefan Krug im BR-Interview gesagt, dass derzeit nicht absehbar sei, ob es bei der Zahl der angekündigten Stellenstreichungen bleiben werde. Hintergrund sei die drastisch rückläufige Auftragslage. Der Verkauf von Neufahrzeugen ist in den vergangenen Monaten deutlich gesunken. Brose erwartet für das Geschäftsjahr 2024 einen Verlust von rund 53 Millionen Euro.

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