Der Amberger Rabbiner Elias Dray (2. v. r.) und Imam Maher Khedr (2.v.l.) aus Eschenbach stellen ihr Projekt zur Antisemitismus-Prävention vor.
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Der Amberger Rabbiner Elias Dray (2. v. r.) und Imam Maher Khedr (2.v.l.) aus Eschenbach stellen ihr Projekt zur Antisemitismus-Prävention vor.

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Präventionsprojekt: Jüdisch-muslimischer Dialog an Schulen

Präventionsprojekt: Jüdisch-muslimischer Dialog an Schulen

Wie umgehen mit dem Nahost-Konflikt im Unterricht? Ein Amberger Rabbi und ein Imam werben in Klassenzimmern für mehr Verständnis füreinander. Es geht darum, im jüdisch-muslimischen Dialog den Schülern Zusammenhänge zu erklären und einzuordnen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Ein Rabbiner, ein Imam und ein Bildungsexperte haben am in Amberg ein neues Präventionsprojekt gegen Antisemitismus für Oberpfälzer Schulen gestartet. Die Workshop-Reihe richtet sich an Klassen ab der 6. Jahrgangsstufe sowie auch an Lehrer und wird vom bayerischen Kultusministerium gefördert.

Jugendliche und Lehrer haben dabei die Möglichkeit, praxisbezogen Antisemitismus als gesellschaftliches Problem zu erkennen, sich mit dem interkulturellen Dialog auseinanderzusetzen und für Toleranz und gesellschaftlichen Zusammenhalt einzutreten.

Jüdisch-muslimischer Dialog: Zusammenhänge verstehen lernen

Angestoßen hat die Workshop-Reihe der Amberger Rabbiner Elias Dray. Er erlebt vor allem seit dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 eine drastische Zunahme des Antisemitismus und zunehmende Gewalt gegen jüdisches Leben. Dray lebt auch in Berlin, wo er seit mehreren Jahren ein jüdisch-islamisches Bildungsprojekt betreut. Zusammen mit Imam Maher Khedr will Dray in verschiedenen Workshops vor allem Wissen vermitteln und Fragen von Jugendlichen, aber auch von Lehrkräften beantworten. Die Veranstaltungen drehen sich um jüdisch-islamischen Dialog, die Geschichte des Antisemitismus und den Nahostkonflikt.

Dialog als Weg zum gesellschaftlichen Zusammenhalt

Dem Rabbiner geht es darum, "dass man das Judentum besser kennenlernt und Zusammenhänge besser versteht", sagt er. Aber auch darum, "zu zeigen, wie wichtig eine offene Gesellschaft ist", dass sich Fehler der Geschichte nicht wiederholten. "Wenn uns weiterhin Freiheit, Demokratie, Vielfalt und gesellschaftlicher Zusammenhalt lieb sind, muss etwas geschehen, um wieder Ruhe auf die Straße zu bringen", sagt der Amberger Rabbiner und öffnet damit seine Gemeinde für Dialog, Führungen und "Erleben der jüdischen Religion".

Informieren über den Islam

Imam Maher Khedr aus Eschenbach ist täglich mit vielen Anfragen konfrontiert, mit denen Jugendliche und junge Erwachsene ebenfalls Informationen und Zusammenhänge erfahren wollen. Auch bei Lehrern würde dabei Begriffe wie Islam und Islamismus, politischer Islam und Salafismus oft verschwimmen, schildert er. Es sei wichtig, dass "Schüler vertrauliche Quellen und Ansprechpartner" hätten und sich nicht im Internet irgendwelche Informationen zusammensuchen, so Maher Khedr.

Ministerin: "Direkte Begegnung, die wichtig ist"

Die Israelitische Kultusgemeinde Amberg leiste mit dieser neuen Workshop-Reihe einen bedeutenden Beitrag zur demokratischen Werteerziehung, sagt Kultusministerin Anna Stolz (FW) in einer Pressemitteilung. "Besonders mit dem Modul zum jüdisch-muslimischen Dialog wird hier eine Form von direkter Begegnung geschaffen, die überaus wichtig ist", so Stolz.

Workshops ab Januar geplant

Schulen aus der Oberpfalz können sich bei der Israelitischen Kultusgemeinde in Amberg für die Schüler- und Lehrerworkshops melden. Meist sollen die Veranstaltungen in den Räumen der jüdischen Gemeinde stattfinden, weil optional auch eine Führung durch die Synagoge möglich ist. Leiten wird die Workshops Günter Kohl, der jahrelange Erfahrung in der Extremismus-Prävention an Berufsschulen hat. Unterstützt wird er vom Rabbiner, vom Imam und einem weiteren jüdischen Referenten. Die ersten Kurse werden im Januar beginnen.

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