Mit einem Großaufgebot war die Polizei gestern am Tierheim Rennertshofen (Lk. Neuburg-Schrobenhausen) angerückt. Dort war das Auto eines 40-jährigen Hundehalters gesehen worden, dessen drei Hunde in Dinkelscherben immer wieder streunend durch den Ort gelaufen waren und dabei Hühner getötet und andere Hunde und Menschen gebissen hatten.
Auto sichergestellt - Mann konnte bislang nicht gefunden werden
Mehrfach waren ihm die Hunde abgenommen und ins Tierheim gebracht worden, mehrfach hatte er sie heimlich von dort wieder zurückgeholt. Deshalb war gegen den Gesuchten in der Vergangenheit bereits wiederholt polizeilich ermittelt worden. Jetzt besteht gegen ihn ein Haftbefehl der Justizbehörden in Augsburg wegen gefährlicher Körperverletzung. Der war ausgestellt worden, weil er in einer Angelegenheit, die nicht im Zusammenhang mit den Hunden steht, nicht zu einer Verhandlung beim Amtsgericht erschienen war.
Vor Ort in Rennertshofen konnten die Beamten das Auto sicherstellen, in dem sich auch gefährliche Gegenstände befunden hätten. Der Mann wurde dagegen trotz der Suche mit einer Drohne und Spürhunden bislang nicht gefunden, die Fahndung läuft heute weiter. Die Hunde sind laut dem Leiter des Tierheims derzeit nicht in Rennertshofen untergebracht.
Hunde beschäftigen Dinkelscherben seit 2023
Die Angst vor den Hunden beschäftigt die Menschen in Dinkelscherben bereits seit mehr als einem Jahr. Immer wieder waren sie frei im Ortsgebiet herumgelaufen und hatten unter anderem auch Schulkinder erschreckt. Im Oktober 2023 machte das Ordnungsamt Ernst, nachdem der Hundebesitzer von der Gemeindeverwaltung mehrere Male ohne Erfolg aufgefordert worden war, seinen Zaun zu richten und die Hunde besser zu beaufsichtigen. Das Amt ließ die Hunde damals mit einem gerichtlichen Bescheid sicherstellen, von der Polizei wurden sie zum ersten Mal in ein Tierheim gebracht.
Hundehalter zeigte sich zuletzt kooperativ
Im August dieses Jahres waren die Hunde dann zum dritten Mal wieder aus dem Tierheim verschwunden, Anfang September konnten sie laut Polizei wieder sichergestellt werden. Die Beamten hätten die drei Hunde in Maingründel, einem Ortsteil von Kutzenhausen, mit ihrem Besitzer angetroffen. Der zeigte sich nach Angaben der Beamten diesmal kooperativ und erklärte, er wolle sich einen Anwalt nehmen, um seine Hunde wiederzubekommen. In welches Tierheim die Hunde danach gebracht wurden, sollte laut Polizei geheim bleiben. Vermittelt werden können sie nicht, weil sie immer noch Eigentum des 40-Jährigen sind.
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