Vor der zweiten großen Strafkammer des Landgerichts Passau muss sich ab heute ein 43-jähriger Mann verantworten. Der Vorwurf: Er soll mit seinem Auto seine Ex-Partnerin und den vierjährigen Sohn angefahren und beide verletzt haben. Dabei habe er tödliche Verletzungen in Kauf genommen, heißt es in der Anklage.
Streit war wohl eskaliert
Der dramatische Vorfall ereignete sich im September letzten Jahres im südlichen Landkreis Passau. Die Anklage geht von folgendem Sachverhalt aus: Der Angeklagte fuhr zu seiner 25-jährigen Ex-Partnerin und traf dort ebenso auf seine beiden ein- und vierjährigen Kinder. Vor Ort war auch der neue Lebensgefährte der Frau. Es kam zu einem Streit, der schließlich eskalierte.
Vorwurf: Auto als Waffe benutzt
Der Angeklagte setzte die einjährige Tochter ins Auto und fuhr dann auf die Frau und den vierjährigen Buben, die vor ihrem Auto standen, zu. Die beiden wurden eingeklemmt. Die 25-Jährige brach sich dabei die Hand, der Sohn erlitt Prellungen und Schürfwunden.
Auch das kleine Mädchen, das nicht angegurtet auf dem Beifahrersitz saß, wurde verletzt. Laut Anklage habe der 43-Jährige zumindest billigend in Kauf genommen, dass seine Ex-Frau und sein Sohn tödlich verletzt würden. Das Fahrzeug habe er bei seinem Angriff bewusst als Waffe eingesetzt.
19 Zeugen und zwei Gutachter
Es wird ein umfangreicher Prozess. Insgesamt sind bis zum 21. Juli fünf Verhandlungstage angesetzt. 19 Zeugen werden vernommen, dazu zwei Sachverständige. Die getrenntlebende Ehefrau des Angeklagten tritt als Nebenklägerin auf.
"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!